Tipps zur Krankenversicherung für Studenten.
Mit dem Studium beginnt ein neuer Lebensabschnitt: Für Erstis geht es dabei meist in eine WG, die erste eigene Wohnung oder sogar in eine neue Stadt. Es kommen zahlreiche neue Bekanntschaften und natürlich viel Lernstoff hinzu. Kurzum: Wer ein Studium beginnt, hat anderes im Kopf als seine Krankenversicherung. Gute Nachrichten hat unser Versicherungs-Experte Markus Urmoneit. Er verrät: „In der Regel müssen Studenten sich zu Beginn ihres Studiums keine Gedanken um ihre Versicherung machen. Die meisten sind dann noch über ihre Eltern in der Familienversicherung versichert.“ Was du grundsätzlich in Sachen Krankenversicherung beachten solltest? Markus Urmoneit gibt hilfreiche Tipps.
Darum geht es in diesem Artikel:
- Bis zum Tag vor dem 25. Geburtstag sind Studenten in der Regel familienversichert.
- Im Alter von 25 bis 30 Jahren geht es meist mit der Krankenversicherung für Studenten weiter.
- Jobben ist neben dem Studium bis zu einem gewissen Gehalt möglich.
Markus Urmoneit
Versicherungs-Experte der KNAPPSCHAFT
Familienversicherung – was bedeutet das eigentlich?
Familienversicherung heißt, über die Eltern, den Ehe- oder Lebenspartner beitragsfrei mitversichert zu sein. Möglich ist das auch als Student. Bist du in der gesetzlichen Krankenversicherung deiner Eltern mit drin, kannst du dich mit deinem Abi in der Tasche direkt ins Studium stürzen – ohne dir dabei den Kopf über deine Krankenversicherung zu zerbrechen. Voraussetzung für die kostenfreie Mitversicherung ist, dass du jünger als 25 bist, maximal 20 Stunden die Woche arbeitest und dabei nicht mehr als 470 Euro im Monat verdienst.
Wer diese Bedingungen erfüllt, muss zunächst keine Versicherungsentscheidungen treffen. Das ist aber noch nicht alles: Unter bestimmten Umständen kann die Familienversicherung bis zu einem Jahr verlängert werden – das erklärt auch Markus Urmoneit: „Eine Verlängerung der Familienversicherung ist dann möglich, wenn Studenten zum Beispiel einen Freiwilligendienst geleistet haben, der ihre Schul- oder Berufsausbildung verzögert oder unterbrochen hat. In Fällen wie diesen ist es wichtig, dass Studenten mögliche Verlängerungsgründe der Krankenkasse rechtzeitig mitteilen.“
Student, über 25, sucht… Versicherung.
Mit dem 25. Geburtstag ändert sich einiges: Du bist als Student nicht mehr familienversichert, stehst aber dennoch in der Versicherungspflicht. Bedeutet für dich konkret: Ob gesetzlich oder privat, eine Krankenversicherung muss her. In der Regel sind Studierende bis zum Tag vor dem 30. Geburtstag versicherungspflichtig – in der Krankenversicherung der Studenten. Der Beitragssatz für Studenten ist hierbei reduziert.
Krankenversicherung der Studenten: Wie hoch ist der monatliche Beitrag?
Du bist Student, über 25 Jahre und fragst dich, welche Versicherungskosten auf dich zukommen? Basis der Studentenversicherung ist der aktuelle BAföG-Bedarfssatz für Studenten, die nicht bei ihren Eltern wohnen. Dieser beläuft sich derzeit auf 752 Euro monatlich. Daraus wiederum ergibt sich für Studenten ein Beitrag von 76,85 Euro im Monat.
Hinzu kommt der Zusatzbeitrag der Krankenkasse. Dieser liegt bei der KNAPPSCHAFT bei 1,6 Prozent, was 12,03 Euro zusätzlich macht. Außerdem sind krankenversicherungspflichtige Studenten auch automatisch in der gesetzlichen Pflegeversicherung. Für diese zahlen unter 23-Jährige 22,94 Euro und über 23-Jährige, die keine Kinder haben, 24,82 Euro monatlich.
Für den Beitrag der Kranken- und Pflegeversicherung, der immer zum 15. eines jeden Monats fällig ist, ergibt sich für Studenten also folgende Rechnung:
76,85 Euro Beitrag zur Krankenversicherung
+ 12,03 Euro Zusatzbeitrag der KNAPPSCHAFT
+ 22,94 Euro (bis 23) oder 24,82 Euro (ab 23, ohne Kinder) Beitrag zur Pflegeversicherung
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111,82 Euro (bis 23) oder 113,70 Euro (ab 23, ohne Kinder) Gesamtkosten pro Monat
Jobben und Krankenversicherung – geht das?
Viele, die studieren und sich nebenbei etwas dazu verdienen wollen, fragen sich, ob ihre Tätigkeit möglicherweise Auswirkungen auf ihre Krankenversicherung hat. Grundsätzlich ist es kein Problem, als Student zu jobben. Es kommt aber auf das Maß an.
Studenten, die noch familienversichert sind, dürfen bis zu 20 Stunden in der Woche arbeiten und bis zu 470 Euro im Monat verdienen. Wer dieses Einkommen überschreitet, rutscht automatisch von der Familien- in die Studentenversicherung. Eine Ausnahme stellen Ferienjobs dar: In der semesterfreien Zeit kannst du maximal drei Monate pro Kalenderjahr auch in Vollzeit arbeiten.
Welche Besonderheiten es gibt, wenn du als Student einen Minijob ausübst, liest du im Blog der Minijob-Zentrale.
Übrigens:
Wer familienversichert ist und neben dem Studium jobbt, sollte nicht nur die Studienbescheinigung vorzeigen, sondern auch eine Lohnabrechnung.
Wer sich allerdings nicht sicher ist, kann sich auch ganz einfach mit seiner Krankenkasse kurzschließen. Denn Kommunikation ist alles – das weiß auch Markus Urmoneit: „Wenn familienversicherte Studenten neben ihrem Studium jobben, sollten sie das ihrer Krankenversicherung rechtzeitig mitteilen. Getreu dem Motto ‚Erst fragen, dann machen‘, entgehen sie damit möglicherweise rückwirkenden Beitragsforderungen. Es wissen nämlich nicht alle von der Einkommensgrenze in der Familienversicherung.“
Du hast weitere Fragen zur Krankenversicherung der Studenten? Kein Problem. Wir liefern unseren Versicherten Antworten. Viele Wege führen zu uns und unseren Experten – Hier findest du einen Überblick über all unsere Anlaufstellen.