Richtig Sonnenbaden – 8 Mythen im Check

Frauen cremen sich ein, um am Strand richtig Sonnebaden zu gehen

So geht richtig sonnen.

Im Schatten ist kein Sonnenschutz notwendig, Karotten schützen vor Sonnenbrand und Vorbräunen im Solarium ist eine richtig gute Idee. Rund ums Thema richtiges Sonnenbaden existieren viele Mythen. Doch was ist wirklich dran? Wir haben mit Prof. Dr. Szeimies geprochen und geben dir geben dir die wichtigsten Tipps fürs richtige Sonnenbaden. Außerdem checken acht Mythen rund ums Sonnenbaden. So viel vorab: Deine Haut solltest du immer mit Creme und Kleidung vor Sonne schützen. Mehr zum richtigen Sonnenschutz und den Auswirkungen eines Sonnenbrands erfährst du im Beitrag.

Wichtige Tipps fürs Sonnenbaden.

  • Wähl einen geeigneten Lichtschutzfaktor
  • Crem dich regelmäßig ein 
  • Trink viel Wasser
  • Pfleg deine Haut mit feuchtigkeitsspendenden Mitteln
  • Such dir zwischendurch und besonders Mittags einen kühlen Schattenplatz

Um dich vor Hautkrebs zu schützen, empfehlen wir regelmäßige Hautkrebsscreenings und Vorsorgeuntersuchungen. Wir übernehmen die Kosten des Screenings für dich auch vor deinem 35. Lebensjahr. Wenn Hautkrebs frühzeitig erkannt wird, stehen die Chancen für eine vollständige Heilung sehr gut. 

Der Schutz vor UVA- und UVB-Strahlen ist wichtig, um eine gesunde Haut zu erhalten und dich vor langfristigen Zellschäden, Hautkrebs und starker Hautalterung zu bewahren. Doch wenn es um Sonnenschutz und Sonnencreme geht, sind noch immer einige Mythen fest in den Köpfen verankert. 

Sonnencreme und Sonnenschutz-Mythen.

Mythos #1: Ein hoher Lichtschutzfaktor verhindert das Braunwerden.

Stimmt nicht!

Auch wenn du ein Sonnenschutzpräparat mit einem hohen Lichtschutzfaktor verwendest, wirst du braun. Die Bräune hält dadurch sogar noch länger an, da du einen Sonnenbrand verhinderst. Verbrennungen mit nachfolgenden Schäden der Haut können nämlich zu einem schnelleren Verschwinden der Urlaubsbräune führen.

Mythos #2: Kleidung schützt vor Sonneneinstrahlung.

Stimmt!

Textiler Lichtschutz, beispielsweise eine Kappe oder ein Hemd mit langen Ärmeln, schützt vor Sonne. Allerdings muss der Stoff auch dicht gewoben sein. Ein schwarzer Jeansstoff hat einen Lichtschutzfaktor von 1.000. Eine dünne, durchscheinende Organza-Bluse hat nur einen Lichtschutzfaktor von drei. Im Vergleich: Handelsübliche Sonnencreme hat einen Lichtschutzfaktor zwischen 30 und 50. Wenn der Stoff nass und damit durchsichtig wird, nimmt der Schutzeffekt ebenfalls ab.

Mythos #3: Ist die Haut gebräunt, braucht sie keinen Sonnenschutz mehr.

Stimmt nicht!

Die Eigenbräunung der Haut entspricht, je nach Hauttyp und Sonnenempfindlichkeit, einem Lichtschutzfaktor von maximal zwei bis drei. Das ist selbst in unseren Breiten beim Baden in der Sonne zu wenig. Du bekommst auf jeden Fall einen Sonnenbrand, wenn du dich nicht schützt. Daher ist entsprechende Kleidung oder Sonnencreme ein Muss.

Infografik Tabelle richtig Sonnenbaden Eincremen. Die Grafik zeigt, welcher LSF für welche Stundenzahl und welchen Hauttyp  geeignet ist.

Mythos #4: Wasserfeste Sonnencreme muss nach dem Baden nicht erneuert werden.

Stimmt nicht!

Um als wasserfest bezeichnet zu werden, muss eine Sonnencreme noch mindestens 50 Prozent Schutzwirkung nach längerem Baden – zweimal 20 Minuten – im Wasser aufweisen können. Wenn du danach die Haut mit einem Handtuch abtrocknest, geht weiterer Schutz verloren. Deshalb solltest du deinen Schutz immer erneuern. Aber Vorsicht: Die anfangs erzielte Schutzzeit verlängert sich durch das Nachcremen nicht. Du solltest daher auch trotz wiederholtem Eincremen regelmäßig Schatten aufsuchen.

Mädchen nutzt Sonnecreme zum richtig Sonnenbaden

Mythos #5: Im Schatten ist kein Sonnenschutz notwendig.

Stimmt nicht!

Das ist ein weit verbreiteter Sonnenschutz-Mythos. Denn durch Reflexionen, beispielsweise am Strand durch das Wasser oder den Sand und durch helle Wände von Gebäuden kommt selbst unter einem Sonnenschirm noch sehr viel UV-Strahlung auf deiner Haut an. Daher bietet ein Schirm am Strand nicht ausreichend Schutz vor Sonnenstrahlen. Deshalb solltest du auch da immer einen ausreichenden Sonnenschutz auftragen. Auch wenn Schatten nicht gleich Sonnenschutz bedeutet, solltest du deinem Körper einen Gefallen tun und die Sonne in Maßen genießen. Das hilft übrigens dabei, einem Sonnenstich vorzubeugen

Mythos #6: Mit Sunblocker kann man sich den ganzen Tag bräunen.

Stimmt nicht ganz!

Der Lichtschutzfaktor gibt an, um wie viel länger du dich der UV-Strahlung aussetzen kannst. Geht man bei einem hellhäutigen Menschen von einer Eigenschutzzeit von zehn Minuten aus, wären es bei der Verwendung eines Faktor 50+ Sunblockers eben 500 Minuten, also etwas mehr als acht Stunden. Das entspricht zwar nicht ganz einem Sommersonnentag, ist aber schon ordentlich.

Ein Sunblocker enthält den Farbstoff Titandioxid und Zinkoxid, einen Inhaltsstoff vieler Kosmetika. Beide schaffen eine starke Barriere gegen Sonnenstrahlung und überstehen sogar Kontakt mit Wasser.  Daher wird Sunblocker gerne von Wassersportlern verwendet.

Tipp unseres Experten:
Portrait Rolf-Markus Szeimies
Prof. Dr. Rolf-Markus Szeimies, Chefarzt für Dermatologie und Allergologie am Klinikum Vest in Recklinghausen

Tipp unseres Experten:

Voraussetzung für richtiges Sonnenbaden ist allerdings die mengenmäßig richtige Anwendung: Zwei Milligramm pro Quadratzentimeter Haut sind die festgelegte Dosis. Das entspricht bei einmaliger Auftragung etwa 30 bis 40 Gramm, also einer halben Tube – und das ohne Nachcremen. Nur mit dieser Menge kannst du theoretisch acht Stunden in der Sonne verbringen.

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Mythos #7: Vorbräunen im Solarium vermeidet Hautschäden.

Stimmt nicht!

In Solarien wird UVA-Licht verwendet. Dieses macht zwar braun, ist aber nicht vergleichbar mit einer natürlichen Bräune. Daneben verstärkt das UVA-Licht die Hautalterung zum Beispiel in Form von Falten und Runzeln, insbesondere bei Rauchern. Auf beides solltest du also lieber verzichten.

Mythos #8: Beta-Carotin schützt vor Sonnenbrand.

Stimmt nicht!

Beta-Carotin, auch Provitamin A genannt, kommt beispielsweise in Lebensmitteln wie Karotten, Mangos oder roter Paprika vor – schützt jedoch nicht vor Sonnenbrand. Das bestätigt auch die europäische Lebensmittelsicherheitsbehörde. Bei einer Überdosierung von Beta-Carotin kann es sogar zu Ablagerungen im Auge kommen. Bei Rauchern steigt die Lungenkrebsrate an.


Im Sommer gilt also immer: Lieber zu viel mit Sonnenschutzmittel eincremen als zu wenig. Schütz dich aber auch vor Hitze, um einen Sonnenstich oder Hitzschlag zu vermeiden

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