Was du vorbeugend gegen Darmkrebs tun kannst.
Darmkrebs – auch kolorektales Karzinom genannt – gehört zu den häufigsten Tumorerkrankungen. Größtenteils tritt die Erkrankung bei Menschen über 50 auf. Grundsätzlich kann man jedoch in jedem Alter daran erkranken. Laut der Deutschen Krebshilfe betrifft circa jede achte Krebserkrankung den Darm. Die gute Nachricht ist: Die Möglichkeiten der Therapie haben sich enorm weiterentwickelt – mit steigendem Erfolg. Wir beantworten dir diese Fragen:
- Welche Symptome können bei einem Tumor im Darm auftreten?
- Wie hoch sind die Heilungschancen bei Darmkrebs?
- Wie wahrscheinlich ist Darmkrebs bei Personen unter 30?
- Wann sollte ich zur Darmspiegelung gehen?
- Kann ich Darmkrebs vorbeugen?
Welche Symptome können bei einem Tumor im Darm auftreten?
Ein Tumor im Dick- oder Enddarm wächst in der Regel sehr langsam. Daher verursacht die Erkrankung meist erstmal keine Beschwerden. Folgende Symptome können auf Krebs hindeuten:
- veränderte Stuhlgewohnheiten: Das können besonders häufiger Stuhldrang, wiederholte Verstopfungen oder auch ein Wechsel zwischen Verstopfung und Durchfall sein.
- auffälliger Stuhl: Damit sind sichtbares Blut im Stuhl, Schleimbeimengungen, besonders übelriechender Stuhl oder bleistiftdünner Stuhl gemeint.
- weitere Verdauungsbeschwerden: Zum Beispiel häufige, starke Darmgeräusche und Blähungen, mit oder ohne ungewolltem Stuhlabgang, häufige Übelkeit und Völlegefühl trotz wenig Essen.
- Schmerzen: es kann zu Schmerzen oder krampfartigen Bauchschmerzen kommen – unabhängig vom Stuhlgang selbst.
- sonstige Symptome: Häufige Müdigkeit, wiederholt leichtes Fieber sowie Gewichtsverlust.
Wichtig: Bei diesen Anzeichen muss es sich nicht um Krebs handeln. Sie deuten zunächst einmal daraufhin, dass möglicherweise im Magen-Darm-Trakt etwas nicht stimmt. Viele dieser Symptome sind in der Regel harmlos. Falls aber über längere Zeit keine Besserung eintritt, solltest du dich von einem Arzt untersuchen lassen. Denn Früherkennung ist ein wichtiger Faktor für die Heilungschancen und den Erfolg der Therapie.
Verdauungsbeschwerden werden oft durch Lebensmittel verursacht, die du nicht gut verträgst. Sie können aber auch ein Zeichen für eine Darminfektion oder eine chronisch entzündliche Darmerkrankung sein. Generell gilt: Wenn du dich ungesund ernährst, riskierst du nicht nur Verdauungsbeschwerden. Du riskierst damit auch ein erhöhtes Risiko, an Krebs zu erkranken. Nicht alle genannten Symptome müssen auftreten, manche Betroffene haben auch keines der hier aufgeführten Symptome. Gerade weil Krebs im Darm so lange keine Symptome verursacht, halten Experten die Früherkennung für so wichtig.
Blut im Stuhl deutet bei vielen Menschen übrigens auch auf Hämorrhoiden hin. Aber: Nur eine Darmspiegelung kann hier Klarheit schaffen.
Wie wahrscheinlich ist Darmkrebs bei Personen unter 30?
Allgemein gilt: Je höher das Alter, umso höher das Risiko an einem Tumor zu erkranken. Laut dem Robert Koch Institut (RKI) erkranken mehr als die Hälfte der Patienten nach dem 70. Lebensjahr. Nur etwa zehn Prozent der Krebserkrankungen treten vor dem 55. Lebensjahr auf. Sind Verwandte ersten Grades – also zum Beispiel Vater, Schwester oder Sohn – bereits an Darmkrebs erkrankt, ist die Wahrscheinlichkeit hoch, schon vor dem 50. Lebensjahr von Darmkrebs betroffen zu sein.
Auch Patienten, die unter einer chronischen Entzündung des Dickdarms (z.B. Colitis ulcerosa) leiden, bekommen im Durchschnitt häufiger ein kolorektales Karzinom: Weil die Darmschleimhaut durch die Erkrankung ständig gereizt ist, kann sich hier leichter über Vorstufen ein Tumor entwickeln.
Auch Gendefekte können das Darmkrebsrisiko erhöhen. Dazu zählt die familiäre adenomatöse Polyposis (FAP). Die Betroffenen haben sehr viele Polypen im Dickdarm und erkranken vergleichsweise früh an Darmkrebs: Rund 30 bis 40 Jahre früher als andere Betroffene. Auch das so genannte Lynch-Syndrom, eine krankhafte Veränderung von Genen, birgt ein erhöhtes Risiko, am Kolonkarzinom und anderen Tumoren zu erkranken.
Das Risiko, an Darmkrebs zu erkranken, steigt mit dem Alter. Mehr als die Hälfte aller Patienten erkranken nach dem 70. Lebensjahr.
Wann sollte ich zur Darmspiegelung gehen?
Ab dem 50. Lebensjahr wird einmal jährlich eine Darmkrebs-Früherkennung empfohlen. Dabei wird der Stuhl auf Blut untersucht. Sind bereits Familienmitglieder an Darmkrebs erkrankt, solltest du diese Untersuchung schon eher nutzen.
Ab dem Alter von 50 Jahren bei Männern und 55 Jahren bei Frauen zahlen die gesetzlichen Krankenkassen zudem zwei Darmspiegelungen im Mindestabstand von zehn Jahren. Für Menschen mit familiärem Risiko wird diese körperliche Untersuchung unabhängig vom Alter bezahlt.
Kann ich Darmkrebs vorbeugen?
Die Antwort lautet “Jein”. Dein Darm freut sich über einen gesunden Lebensstil. Aber selbst Menschen, die sehr gesund leben und keine Risikofaktoren oder Vorerkrankungen haben, können an einem bösartigen Tumor erkranken. Dennoch kannst du für deinen Darm etwas tun:
- Treib regelmäßig Sport.
- Iss ausreichend Ballaststoffe (Getreideprodukte, Hülsenfrüchte, Gemüse).
- Iss wenig rotes Fleisch oder verarbeitete Fleischprodukte (etwa Wurst).
- Verzichte aufs Rauchen.
Du kannst deine Darmflora zum Beispiel mit dem Online-Kurs „Gesund mit Darm“ stärken. Im Kurs lernst du, wie du dein Gewicht reduzierst und eine Mangel- oder Fehlernährung vermeidest. Für Versicherte der KNAPPSCHAFT ist der Kurs bei erfolgreicher Teilnahme kostenlos.
Positiver Nebeneffekt: Auch der Rest deines Körpers dankt dir für einen gesunden Lebenswandel.
Interessant, dass der Darmkrebs zu den häufigsten Tumorerkrankungen gehört. Ich habe die erwähnten Symptome von häufiger Übelkeit und Bauchschmerzen. Bisher konnte mir kein Doktor helfen, aber vielleicht ist es Zeit für eine Magen-Darm Spiegelung.
Hallo Manuel,
Übelkeit und Bauchschmerzen müssen nicht auf einen Tumor hinweisen. Eine Magen-Darm-Spiegelung kann bei ungeklärten Symptomen sinnvoll sein.
Viele Grüße
Claudio vom Social Media-Team der KNAPPSCHAFT