Grippe-Symptome: Was tun, wenn es los geht?

Eine junge Frau mit misst Fieber, eins der Grippe-Symptome

Wie du eine Grippe erkennst und ihren Verlauf milderst.

Du kommst zur Arbeit und fühlst dich wie der einzige Mensch auf Erden? Kein Wunder, denn zur kalten, schmuddeligen Jahreszeit, werden viele von einer Grippe oder Erkältungskrankheit geplagt. Und die Grippewelle ist noch nicht vorbei – oft zieht sie sich bis weit in den Frühling. Wenn wir selbst betroffen sind, fragen wir uns jedes Jahr aufs Neue: Ist das jetzt eine Grippe oder nur eine starke Erkältung? Wie du eine Grippe erkennst und was du tun kannst, um ihren Verlauf zu mildern, erfährst du hier.

  • Grippe erkennen: ihre typischen Symptome
  • Verlauf der Grippe-Erkrankung.
  • Grippe: Wann impfen? Wann ist es zu spät?
  • Hausmittel und Medikamente bei Grippe.

Dr. Markus Bruckhaus-Walter

Facharzt für Allgemeinmedizin und Experte der KNAPPSCHAFT.

Grippe erkennen – ihre typischen Symptome.

Die Grippe, auch Influenza genannt, ist eine virale Infektion, deren Virenstamm sich jährlich verändert. So sorgt sie dafür, dass immer ein neuer Impfstoff hergestellt werden muss. Die Symptome bleiben aber in der Regel gleich. Auch die Dauer der Erkrankung verändert sich nicht. Sie beträgt in der Regel etwa zwei Wochen.

Viele verwechseln eine Grippe mit einem grippalen Infekt, also einer Erkältung. Je nachdem, wie stark die Erkältung auftritt, kann sie einer Grippe in den Symptomen ähneln. Sie verläuft aber zumeist milder und dauert nicht so lange an.

Hinweis: Bei einer Grippe sind die jeweiligen Symptome stark ausgeprägt. Bei einer Erkältung treten dagegen leichte bis mittlere Ausprägungen auf. Das hängt natürlich immer auch von deinem individuellen Empfinden ab. Schnupfen ist ein Hauptmerkmal der Erkältung, eine Grippe begleitet er nur selten.

Nach ein paar Tagen kommen oft weitere Beschwerden hinzu. Je nach Virus können Halsschmerzen und Schluckbeschwerden sowie Heiserkeit und Schnupfen den Gesundheitszustand verschlechtern. Viele beklagen auch Beschwerden wie Appetitlosigkeit, Übelkeit und Erbrechen. Da das Virus höchst ansteckend ist, sollten Betroffene am besten schon bei den ersten Anzeichen zu Hause bleiben. So vermeiden sie es, weitere Personen anzustecken. Besteht bei dir der Verdacht auf Grippe-Symptome, die du abklären möchtest, oder benötigst du generell Auskunft zu gesundheitlichen Fragen? Wir bieten dir eine ärztliche Beratung am Telefon an und können dich gegebenenfalls an einen Facharzt vermitteln.

Grippe: Wann impfen? Wann ist es zu spät?

Die Inkubationszeit, also die Zeit zwischen Infektion und Ausbruch der Krankheit, liegt bei der Grippe zwischen einem und fünf Tagen. Meistens treten die ersten Symptome bereits am ersten oder zweiten Tag auf – je nachdem wie stark das Immunsystem ist. Dr. Bruckhaus-Walter klärt auf: „Sind die ersten Anzeichen wie Halsschmerzen oder Fieber da, ist es für eine Impfung bereits zu spät. Antibiotika helfen im Falle einer Influenzainfektion ebenfalls nicht. Sie werden nämlich nicht durch Bakterien verursacht, sondern durch Viren handelt.“

Die meisten gesetzlichen Krankenkassen übernehmen die Kosten für die Impfung nur für besonders gefährdete Patienten. Alle anderen können sich vorher bei ihrer Krankenkasse oder ihrem Arzt über eine mögliche Kostenübernahme informieren.

Ansonsten gilt: Sobald die ersten Warnungen zur neuen Grippesaison (meist im September oder Oktober) ausgesprochen werden, kann sich jeder bei seinem Hausarzt den Grippeschutz verabreichen lassen. Besonders älteren Menschen sowie Schwangeren oder Menschen mit chronischen Erkrankungen wird geraten, sich aufgrund des geschwächten Immunsystems impfen zu lassen.

Achtung: Eine Impfung bietet keinen 100-prozentigen Schutz gegen die Grippe. Sollte der Patient die Viren bereits aufgenommen haben und sich zur Zeit der Impfung in der Inkubationszeit befinden, kann das Virus trotzdem ausbrechen.

Wichtig für Sportler.

Für Grippe-Erkrankte gilt strenge Bettruhe. Bitte keinen falschen Ehrgeiz zeigen! Auch junge und ansonsten gesunde Menschen, provozieren durch zu frühe Aktivitäten Folge-Infektionen. Nehmen sie ihr Training trotz andauernder Erkrankung wieder auf, kommt es nicht selten zur Lungen- oder Herzmuskelentzündung.

Hausmittel und Medikamente bei Grippe.

Medikamente und Hausmittel können bei einer Grippe Linderung verschaffen. Der Gang zum Arzt ist in jedem Fall unvermeidlich. Je nach Symptomen, kann er Medikamente verschreiben, die die Grippe zumindest eindämmen. Zum Beispiel antivirale, fiebersenkende und schmerzlindernde Mittel sowie Medikamente gegen Hustenreiz und Übelkeit.

Gewöhnliche Hausmittel können eine Grippe lindern, solange sie regelmäßig im Verlauf der Krankheit angewandt werden. Die gängigsten Hausmittel bei Grippe sind:

  • warme Getränke: Reiz deinen Rachen aber nicht mit Hitze. Es reicht, ihn mit warmen Getränken geschmeidig zu halten.
  • viel Flüssigkeit: Trinken ist bei Grippe besonders wichtig, da wir durch Fieber viel Flüssigkeit verlieren. Zudem hilft es, Schleim aus Hals, Rachen und Bronchien zu lösen.
  • Inhalieren: Warmer Wasserdampf mit ätherischen Ölen hilft ebenfalls, Schleim zu lösen und befreit so die Atemwege.
  • Gurgeln: Damit bekämpfst du Bakterien im Hals- und Rachenraum und hältst gleichzeitig beide geschmeidig.
  • Bettruhe: Viel Schlaf ist deshalb so wichtig, weil der Körper bereits geschwächt ist. Und unsere Zellen Zeit brauchen, sich zu regenerieren. Das können sie am besten, wenn wir schlafen.

So lange du kein hohes Fieber hast, darfst du auch baden. Allerdings können heiße Bäder und Erkältungsbäder für einen geschwächten Organismus anstrengend sein. Daher kommt es immer auf dein individuelles Empfinden an. Verschlechtert sich dein Gesundheitszustand und steigt dein Fieber trotz Medikamenten weiter an, suche schnellstmöglich einen Arzt auf. Ohne Komplikationen ist die Grippe aber meistens nach zwei Wochen ausgestanden.

Ist man nach einer Grippe oder Erkältung eigentlich immun gegen die Erkrankung? Diese und weitere Fragen decken wir in unserem Artikel 9 Mythen zur Erkältungs- und Regenzeit auf.

Wie du generell gesund durch den Winter kommst, erklären wir dir ebenfalls in unserem Magazin.

2 Kommentare:
  • Ach, Thema Grippe ist so ne Sache bei mir.
    Ich habe mich mit dem Vitamin D3 etwas befasst, mich testen lassen und einen großen Mangel entdeckt.
    Seit März nahm ich Vitamin D3 in Tropfenform, in Verbindung mit K2 und Magnesium.

    Meine Kinder schleppen einen Schnupfen nach dem anderen nach Hause, bisher hab ich alles abgewehrt. Und früher war ich schon mit-krank, sobald jemand krankes nur den Raum betreten hatte.
    Allerdings ist dies nicht der heilige Gral gegen Grippe und Erkältung, könnte man aber mal bei dem nächsten Bluttest mittesten lassen.
    Mein Selbst-Experiment hab ich kurz zusammen gefasst: .

    Aber bitte nur in ärztlicher Aufsicht durchführen.

    • Hallo Saschi,

      vielen Dank, dass du deine Erfahrung mit uns teilst und so reflektiert mit dem Thema umgehst 🙂
      Wir haben dazu die fachliche Expertise von Dr. Markus Bruckhaus-Walter, Facharzt für Allgemeinmedizin und Experte der KNAPPSCHAFT, eingeholt:
      „Zurzeit beobachten wir eine umfangreiche Diskussionen bezüglich der zusätzlichen Einnahme von Vitamin D und deren positiven Einfluss. Laborchemisch gibt es nur einen Mindestwert – wird dieser unterschritten, besteht ein Mangel. Wie hoch der Wert idealerweise sein muss oder sein sollte, wird unterschiedlich bewertet. Bei Verdacht auf einen Vitamin D-Mangel, kann der Hausarzt den individuellen Vitamin D-Spiegel bestimmen und klären, ob die Einnahme von Vitamin D-Produkten sinnvoll ist. Ein eklatanter Mangel an Vitamin D macht den Körper insgesamt anfälliger für Infekte. Wird der Mangel behoben, kann das Immunsystem wieder in gewohnten Bahnen arbeiten und man ist weniger anfällig. Aber: Das bedeutet nicht, dass man überhaupt keine Infektionen bekommt.“

      Komm gut und gesund durch Herbst und Winter!

      Viele Grüße
      Johanna aus der Social Media-Redaktion der KNAPPSCHAFT

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