So schützt du dich im Winter.
Der Winter verzaubert mit verschneiten Landschaften, gemütlichen Abenden am Kamin und festlichen Momenten. Doch für Menschen mit Asthma stellt die kalte Luft oft eine Herausforderung dar. Sie belastet die Atemwege zusätzlich und kann einen Asthmaanfall begünstigen. In dieser Jahreszeit ist es daher besonders wichtig, geeignete Schutzmaßnahmen zu treffen, um Beschwerden zu vermeiden.
In unserem Magazinbeitrag erklären wir dir, was Kälte für dein Asthma bedeutet und geben dir Tipps für den Alltag. Jetzt lesen!
- So beeinflusst der Winter Asthma.
- Woran liegt das?
- Tipps für Asthma bei Kälte.
- Behandlung von Winter-Asthma.
So beeinflusst der Winter Asthma.
Asthma ist eine chronische Erkrankung der Atemwege, bei der diese oft entzündet und verengt sind. Dadurch kommt es zu Symptomen wie Atemnot, Husten und einem pfeifenden Geräusch beim Atmen. Faktoren wie Allergien, Kälte, Stress oder körperliche Anstrengung können Asthmaanfälle auslösen. Während manche Menschen nur gelegentlich unter Asthma leiden, haben andere es dauerhaft. Gerade im Winter und in der kalten Jahreszeit können sich die Symptome verschlechtern. Grund ist die kalte Luft. Für Menschen mit gesunden Lungen stellt diese zumeist kein Problem dar.
Tipp unseres Experten:
Ob sich dein Asthma im Winter verschlimmert, hängt primär mit dem Asthma-Auslöser zusammen. Reagierst du empfindlich auf Pollen, kann sich dein Asthma in den Wintermonaten sogar verbessern. Sind die Auslöser in erster Linie zum Beispiel Hausstaubmilben, können sich deine Atemprobleme verstärken, erklärt Dr. Clemens Kelbel, Facharzt für Lungen- und Bronchialheilkunde, Direktor der Klinik für Pneumologie der Knappschaft Kliniken Dortmund.
Expertenprofil lesenWoran liegt das?
Auch wenn es auf den ersten Blick so scheint: Die niedrigen Temperaturen selbst sind nicht alleinig die entscheidenden Auslöser bei Asthma im Winter. Kalte Luft kann einen Asthma-Anfall jedoch begünstigen. Das Problem liegt häufig darin, dass kalte Luft meist trocken ist. So werden Lungen und Bronchien gereizt. Die Atemwege sind im Gegensatz mit Schleim überzogen. Dieser hilft, Fremdkörper aus den Atemwegen fernzuhalten. Atmest du die kalte, trockene Luft im Winter ein, verdickt sich der Schleim und wird klebrig. Das kann Asthma-Anfälle hervorrufen. Auch die Wahrscheinlichkeit für Infektionen steigt. Umso wichtiger ist es, dass du deine Atemwege in der kalten Jahreszeit besonders schützt.
Gerade im Winter, wenn es draußen nass, kalt und ungemütlich ist, verbringen wir zudem viel Zeit in Innenräumen. Hier bist du viel häufiger möglichen Asthma-Auslösern ausgesetzt als an der frischen Luft. Hausstaubmilben, Tierhaare und Schimmel können die Lungen reizen. Umso wichtiger ist es, dass du auch im Winter regelmäßig lüftest. Am besten viermal täglich für mindestens fünf Minuten das Fenster weit öffnen und stoßlüften.
Experten-Wissen:
Auch der Wechsel von warmer Luft aus Innenräumen zu kalter Luft im Freien kann ein Problem sein. Große Temperaturunterschiede können die Atemwege reizen. Die Bronchien verengen sich durch diesen Wechsel, sodass die Lunge letztlich zu wenig Sauerstoff bekommt. Diese akute „Verkrampfung“ (= Verengung = Obstruktion) der Atemwege entspricht dann einem Asthma-Anfall. Deshalb ist es so wichtig, dass du ein bronchienerweiterndes inhalatives Medikament, welches nach Leitlinien mit einem inhalativen Kortikosteropid kombiniert ist, immer zur Hand hast, wenn du häufig zwischen drinnen und draußen wechselst.
Tipps für Asthma bei Kälte.
Um gut durch die kalte Jahreszeit zu kommen und Asthma bei Kälte im Winter vorzubeugen, gibt es einige Tipps, die du beachten solltest.
1. Denk an die Grippeschutzimpfung
Die trockene Luft kann die Atemwege austrocknen. Und dich so anfälliger für Infektionen machen. Asthmapatienten leiden häufig schwerer unter Atemwegserkrankungen als Menschen mit einer rundum gesunden Lunge. Umso wichtiger ist es, dass du an deine jährliche Grippeschutzimpfung denkst. So bereitest du dein Immunsystem auf die kalten Tage vor. Auch regelmäßiges Händewaschen ist in dieser Zeit wichtig. Solltest du erste Anzeichen einer Erkältung bemerken, ist schnelles Handeln wichtig. Ein Arztbesuch oder vorbeugendes Inhalieren mit Kortison können den Verlauf der Erkrankung abschwächen.
2. Nimm deine Medikamente regelmäßig
Ob Sommer oder Winter – es ist wichtig, dass du deine verschriebenen Medikamente konsequent und regelmäßig einnimmst, dies gilt insbesondere für die verordneten Inhalationsmedikamente. Auch dann, wenn du scheinbar keinen Bedarf hast oder unter keinen Symptomen leidest. Falls nötig, kannst du im Winter auch mit deinem Arzt besprechen, ob es sinnvoll ist, deine Medikamentendosis zu erhöhen.
3. Regelmäßiges Lüften in den eigenen vier Wänden
Auch wenn es bei den eisigen Temperaturen schwerfällt: Lüften muss sein. Frische Luft entfernt Staub, Schimmel und Schadstoffe, die die Atemwege reizen können. Weniger Reizstoffe bedeuten weniger Asthma-Beschwerden. Zudem verhindert regelmäßiges Lüften eine zu hohe Luftfeuchtigkeit, die Schimmel begünstigt, oder eine zu trockene Luft, die die Atemwege austrocknet.
4. Vor kalter Luft schützen
Kalte Luft kann die Atemwege beanspruchen und Asthma bei Kälte verstärken. Wichtig ist daher, dass du dich vor der kalten Luft schützt. Versuch in erster Linie durch die Nase zu atmen. Das wärmt die eingeatmete Luft vor, bevor sie die Lungen erreicht. Du kannst auch ein Tuch oder einen Schal über Mund und Nase ziehen, um die Luft etwas aufzuwärmen. So werden deine Atemwege entlastet.
Behandlung von Winter-Asthma.
Wenn du Asthma hast, ist es wichtig, deine Medikamente auch im Winter regelmäßig zu nehmen – selbst dann, wenn du schon länger keine Beschwerden hattest. Gerade in der kalten Jahreszeit können sich die Symptome plötzlich verschlechtern, weshalb du dich unbedingt an die Anweisungen deines Arztes oder deiner Ärztin halten solltest. Achte darauf, dass du immer genug Notfall- oder Bedarfs-Spray hast, prüf regelmäßig das Verfallsdatum und sorg rechtzeitig für ein neues Rezept, falls nötig.
Experten-Wissen:
Zusätzlich kann ein gut durchdachter Asthma-Aktionsplan dir helfen, deine Erkrankung besser zu kontrollieren. Gemeinsam mit deinem Arzt erstellst du einen Plan, der dir genau zeigt, was zu tun ist, wenn deine Symptome schlimmer werden oder ein Notfall eintritt. So weißt du jederzeit, welche Maßnahmen du ergreifen musst und kannst sicher und gezielt reagieren. Besonders in der kalten Jahreszeit gibt dir das ein gutes Gefühl und hilft dir, dein Asthma besser in den Griff zu bekommen.
Du leidest an einer chronischen Krankheit wie Asthma? Dann benötigst du die bestmögliche ärztliche Versorgung und eine kontinuierliche Betreuung. Wir machen es dir so leicht wie möglich. Entdecke unser strukturiertes Behandlungsprogramm „gut DABEI“!