Follikelphase – was passiert hier im weiblichen Zyklus?

Zwei Frauen symbolisieren die Symptome in der Follikelphase

Der Beginn des Zyklus.

Der weibliche Zyklus ist ganz schön komplex. Vielleicht merkst du im Verlauf deines Zyklus einige Veränderungen. Zum Beispiel in deiner Stimmung, deinem Appetit oder deinem Körpergefühl. Das liegt an den Hormonen: Sie leisten in deinem Körper gerade ganze Arbeit. Während deines Zyklus durchläufst du mehrere Phasen: Die Follikelphase, die Ovulationsphase und die Lutealphase. Dein Zyklus beginnt mit dem ersten Tag deiner Menstruation. Ärztinnen und Ärzte nennen diese Phase Follikelphase. Was da passiert, wie deine Hormone alles in Gang setzen und welche Zyklusphasen darauf folgen, erfährst du in unserem Magazin-Beitrag. 

Die Follikelphase – was ist das und was passiert?

Ein Menstruationszyklus wird in der Regel mit durchschnittlich 28 Tagen berechnet.

Tipp unseres Experten:
Experte Dr. Heuser Chefarzt der Klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe
Dr. Thomas Heuser, Chefarzt der Klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe an der Klinikum Vest GmbH

Tipp unseres Experten:

“Die Zykluslänge kann von Frau zu Frau unterschiedlich sein. Wenn der Zyklus zwischen 24 und 38 Tagen liegt, ist das vollkommen normal”, erklärt Dr. Thomas Heuser.

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Bei 28 Tagen ist der Zyklus wie folgt aufgeteilt: 

  • 13 Tage Follikelphase
  • 1 Tag Ovulation 
  • 14 Tage Lutealphase
Follikelphase im weiblichen Zyklus Infografik

Follikel sind bläschenartige Gebilde im Innern der Eierstöcke. In der Follikelphase reift die Eizelle im Follikel heran. Daher hat die Phase ihren Namen. Die Follikelphase findet vor dem Eisprung statt.

Wie lange dauert die Follikelphase?

Es ist wichtig, deine Follikelphase zu kennen, damit du den fruchtbaren Zeitraum besser einschätzen kannst. Die Follikelphase ist die erste Phase in deinem Zyklus. Sie kann unterschiedlich lang sein, in der Regel dauert sie aber 10 bis 14 Tage – je nachdem, wie lang deine Zyklusdauer generell ist. Du kannst ungefähr abschätzen, wie lang deine Follikelphase ist, indem du deine Lutealphase ausrechnest. Dafür ziehst du einfach 14 Tage von dem ersten Tag deiner Periode ab. Die Differenz von deinem Zyklus und dieser Zeit ergibt dann die Länge deiner Follikelphase. 

Wenn du einen allgemein kürzeren Zyklus hast, dann hast du auch eine kurze Follikelphase. Bei einem 26 Tage Zyklus dauert deine Follikelphase zum Beispiel nur 12 Tage. 

Bei einer langen Follikelphase, beispielsweise bei einem 34 Tage Zyklus, dauert die Follikelphase 20 Tage. Die Ursachen für eine lange Follikelphase können verschieden sein. Stress, körperliche Anstrengung oder auch Zeitverschiebung können deinen Zyklus beeinflussen.

Solltest du Fragen haben, empfehlen wir dir, dich von deiner Gynäkologin oder deinem Gynäkologen bei einem Termin beraten zu lassen. 

Gynäkologin informiert über die Follikelphase

Was passiert in der Follikelphase?

Am Anfang der Follikelphase passieren zwei wichtige Vorgänge gleichzeitig. 

  1. Mit der Follikelphase beginnt auch deine Periode. Die Gebärmutter scheidet Schleimhaut und Blut aus. Darunter auch die unbefruchtete Eizelle aus deinem vorherigen Zyklus. 
  2. Währenddessen werden bereits bis zu zehn Primordialfollikeln aktiviert und gereift. Primordialfollikel sind noch im Ursprungsstadium. Im weiteren Verlauf wird sich nur ein Follikel durchsetzen, von den anderen lösen und weiterreifen. Es befindet sich dann im präovulatorischen Follikelstadium, also vor dem Eisprung.

Wenn deine Periode nach drei bis sieben Tagen endet, geht die Follikelphase weiter. Während deiner Periode produziert dein Körper nur geringe Mengen der Hormone Progesteron und Östrogen. Wenn deine Monatsblutung endet, steigen FSH, die follikelstimulierende Hormone, und Östrogen wieder an. 

Die Eierstöcke geben Östrogen ab. Deine Hormone sorgen dafür, dass die Follikel heran reifen. Davon löst sich eines ab und entlässt eine reife Eizelle. Parallel verdickt die Gebärmutterschleimhaut, so dass sich eine reife Eizelle einnisten und befruchtet werden kann. 

Während dieser Zeit ist dein Zervixschleim, welcher umgangssprachlich auch Ausfluss genannt wird, sehr zähflüssig. Das ist ein Anzeichen dafür, dass du dich gerade in der Follikelphase befindest. 

Vielleicht merkst du auch, dass sich dein Gebärmutterhals verändert. Keine Sorge, wenn du das nicht richtig spüren oder benennen kannst. Das Körpergefühl ist bei jeder Frau anders. Während der Periode ist dein Gebärmutterhals niedrig und leicht geöffnet, sodass das Blut abfließen kann. Neigt sich deine Follikelphase nach einigen Tagen dem Ende zu und es kommt zum Eisprung, ist der Gebärmutterhals hoch und offen. Das erleichert die Befruchtung. Mit dem Eisprung endet die Follikelphase und die Ovulationsphase beginnt. 

Kann man in der Follikelphase schwanger werden?

Eine hundertprozentige Garantie auf Verhütung hast du nur, wenn du Verhütungsmittel zuverlässig nutzt. Zum Beispiel, wenn du die Pille nimmst oder mit einem Kondom verhütest. Zu Beginn deines Monatszyklus ist es unwahrscheinlich, dass du schwanger wirst. Jedoch können Spermien im Vaginal- und Gemärmuttertrakt bis zu fünf Tage überleben. Hast du einen sehr kurzen Zyklus, solltest du besonders gut aufpassen, wenn du eine Schwangerschaft vermeiden möchtest.

Was kommt danach?

Die Ovulationsphase ist im Gegensatz sehr kurz. Sie dauert meist nur einen Tag. Die Eizelle wandert in dieser Phase den Eileiter entlang, um sich in der Gebärmutter einzunisten und befruchtet zu werden. Achtung: Um diesen Zeitpunkt herum kann es zu einer Schwangerschaft kommen.

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Nach deinem Eisprung, also der Ovulation, kommt die Lutealphase. Das ist die Zeit nach dem Eisprung bis zur nächsten Regelblutung. 

Welche Symptome gehen mit der Follikelphase einher?

Neben den ganzen spannenden körperlichen Prozessen merkst du vielleicht auch an deiner Stimmung, dass in dir die Hormone toben. Durch den Anstieg hast du vielleicht mehr Energie und Freude daran, etwas Neues zu beginnen. Wenn es auf den Eisprung zugeht, merkst du vielleicht, dass deine Lust auf soziale Interaktion steigt.

Was essen, um die Follikelphase zu unterstützen?

Um deinen Körper bestmöglich zu unterstützen, solltest du ganz besonders in dieser Zeit auf eine gesunde, proteinreiche Nahrung setzen. Das hilft dem Aufbau deiner Gebärmutterschleimhaut. Fisch und Spinat sollten dann auf deinem Speiseplan stehen. Das darin enthaltene Eisen ist während oder nach deiner Periode ebenfalls gut für deine Mikronährstoffe.

Wenn du dich viel bewegst oder Sport machst, achte außerdem darauf, Lebensmittel mit komplexen Kohlenhydraten zu essen. Kartoffeln, Vollkorn oder Hafer gehören zum Beispiel dazu. Die Follikelphase ist die Zeit des Aufbaus, daher können dir anspruchsvolle Workouts jetzt besonders viel Spaß bringen. 


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