Menstruationszyklus einfach erklärt

Zwei Teenager Mädchen albern rum und freuen sich - ihnen wurde der Menstruationszyklus einfach erklärt

Was passiert bei der Periode?

Monatsblutung, Menstruation, Tage, Regel, Periode oder einfach Blutung – es gibt viele Namen dafür, dass der Körper eines Mädchens oder einer Frau einmal im Monat Gebärmutterschleimhaut und Blut abgibt. Übrigens: „Menstruus“ ist Latein und bedeutet monatlich. Periode kommt von dem altgriechischen Wort „periodos“ und heißt so viel wie Kreislauf. Was passiert eigentlich genau, wenn du deine Tage hast? Was geht in deinem Körper zwischen den Tagen vor? Und was hat das alles mit einem Kreislauf zu tun? Ab wann bekommen Mädchen ihre Menstruation und ab welchem Alter hört sie auf? All die Fragen rund um den Zyklus der Frau erklären wir dir hier:

Einfach erklärt: Was ist der weibliche Zyklus?

Der Menstruationszyklus und das, was dabei passiert, ist notwendig, damit es zu einer Schwangerschaft kommen kann. Der Zyklus wird durch Hormone gesteuert. Besonders durch die weiblichen Geschlechtshormone Progesteron und Östrogen. Hormone sind sogenannte Botenstoffe. Das heißt, sie überbringen in deinem Körper Nachrichten. „Der Körper stellt Hormone selbst her. Sie regeln neben sehr vielen anderen Vorgängen im Körper den weiblichen Menstruationszyklus„, erläutert Dr. Maja Korsch, Frauenärztin am WIR (Walk In Ruhr – Zentrum für Sexuelle Gesundheit und Medizin). Lern bei uns mehr über den Hormon-Zyklus und wie er Männer und Frauen unterschiedlich beeinflusst.

“Zyklus” bedeutet ebenfalls so viel wie Kreislauf, denn der folgende Ablauf wiederholt sich circa alle 28 Tage: Im Eierstock wächst das Eibläschen (Follikel) und die darin enthaltene befruchtungsfähige Eizelle heran. Auch deine Gebärmutter bleibt nicht untätig. Sie baut die sogenannte Gebärmutterschleimhaut auf, damit sich dort eine befruchtete Eizelle einnisten kann. Der Eisprung, auch Follikelsprung oder Ovulation genannt, findet meistens zwischen dem 12. und 14. Zyklustag statt. Dann ist auch der Östrogenspiegel am höchsten. Nach dem Eisprung wandert die reife Eizelle vom Eierstock in den Eileiter. Das sind die fruchtbaren Tage einer Frau. Wenn du in dieser Zeit Sex hast, ohne zu verhüten, kann es zur Befruchtung der Eizelle kommen. Die befruchtete Eizelle wandert in Richtung Gebärmutter und nistet sich dort ein. Wird die Eizelle nicht befruchtet – sprich, wenn du nicht schwanger wirst – sondert dein Körper die Eizelle, Gebärmutterschleimhaut und Blut ab. Das heißt, du bekommst deine Menstruation. So funktioniert der Menstruationszyklus – einfach erklärt. Die Periode geht bei vielen Mädchen und Frauen mit einem Ziehen oder sogar Schmerzen im Unterleib einher. Manche berichten auch von Gereiztheit, Stimmungsschwankungen, Heißhunger oder Spannungsgefühlen in der Brust

Wie lange der Zyklus dauert, ist bei jeder Frau unterschiedlich. Eine Zykluslänge zwischen 21 und 35 Tagen ist normal. Meistens dauert der Menstruationszyklus 28 Tage. Jedes Mal, wenn du deine Tage hast, beginnt dein Zyklus von neuem: Der erste Tag der Blutung ist der erste Tag des weiblichen Zyklus. Einen Tag, bevor du deine nächste Periode bekommst, ist er zu Ende.

Was ist die Menstruation?

Am Ende des Zyklus ziehen sich die Muskeln der Gebärmutter in unregelmäßigem Rhythmus zusammen und entspannen sich wieder. Auf diese Weise löst sich die oberste Schleimhautschicht in der Gebärmutter“, sagt Dr. Maja Korsch. In dieser Phase geht durch das Zusammenziehen des Muskeln Gebärmutterschleimhaut zusammen mit etwas Blut und der unbefruchteten Eizelle ab. Normalerweise verlierst du während deiner Regel insgesamt nur 20 bis 60 Milliliter Blut. Die Blutung dauert meistens zwischen drei und sieben Tagen

Wann kommt es zur ersten Regelblutung?

Zwischen neun und zwölf Jahren beginnt die Pubertät. Mädchen sind meist etwas früher dran als Jungen. In dieser Zeit produziert dein Körper vermehrt Sexualhormone und verändert sich langsam. Zwischen dem 12. und 16. Lebensjahr wirbeln die Hormone besonders wild durch den Körper. Mädchen bekommen ein breiteres Becken, größere Brüste und – zum ersten Mal ihre Periode.

Menstruationszyklus einfach erklärt: Eine Frau benutzt Tampons bei der Regelblutung

Menstruationsprodukte: Welche Alternativen zu Tampons & Co. gibt es?

Ganz grob kannst du Produkte unterscheiden, die du in die Scheide einführen kannst, und solche, die du nicht in die Scheide einführst. Zudem gibt es inzwischen auch viele nachhaltige Periodenprodukte.

Wenn du zum ersten Mal deine Regelblutung hast, wirst du vermutlich Binden benutzen. Sie sind einfach zu handhaben. Tampons, Soft Tampons und Menstruationstassen erfordern hingegen ein bisschen Übung, da du sie in die Scheide einführen musst. Einfacher und ähnlich wie Damenbinden funktioniert Menstruationsunterwäsche. Die Slips mit speziellen eingenähten Lagen aus Stoff nehmen das Menstruationsblut auf. Die Unterwäsche kannst du einfach in der Wäsche mit waschen. Du kannst sie circa zwei Jahre lang verwenden. Die Slips nehmen je nach Modell und Marke unterschiedlich viel Menstruationsblut auf. Du kannst sie auch mit Menstruationstassen kombinieren. Der Vorteil von Menstruationsunterwäsche und -tassen ist, dass sie wiederverwendbar sind und du so weniger Abfall produzierst. Menstruationstassen kannst du ebenfalls einfach auswaschen beziehungsweise du solltest sie in Wasser auskochen. Die Tassen punkten auch, weil sie die Schleimhäute nicht austrocknen.

Ein Close-Up von weiblichen Händen, die eine Menstruationstasse für die Periode in den Händen halten

Eine Alternative zu Tampons sind Soft Tampons. Das sind kleine Schwämme aus Schaumstoff. Sie trocknen deine Scheide nicht so stark aus wie normale Tampons und haben kein Rückholbändchen. Du kannst den Soft Tampon durch eine Lasche mit einem Finger wieder herausnehmen. Manche Frauen berichten jedoch, dass sie Schwierigkeiten haben, den Tampon zu entfernen. Die nachhaltigere Variante des Soft Tampons ist das Levantiner Schwämmchen, denn du kannst es wiederverwenden.  Es handelt sich um Naturschwämme, die an der Mittelmeerküste geerntet werden. Das Schwämmchen wird etwas angefeuchtet und so geformt, dass es tamponähnliche Maße hat. Dann führst du es wie einen Tampon ein. Ist das Schwämmchen vollgesogen, kannst du es mit Daumen und Zeigefinger entfernen und unter fließendem Wasser auswaschen. Der Schwamm kann dann sofort wieder eingesetzt werden. Am besten legst du ihn  zur gründlichen Reinigung immer mal wieder für mindestens eine Stunde in Essigwasser ein. Die Levantiner Schwämmchen halten bis zu sechs Monaten.

Verhüten – aber wie?

Die Pille ist ein Klassiker, um eine Schwangerschaft zu verhüten. Aber es gibt auch Alternativen zur Pille. Wir stellen dir fünf unterschiedliche Arten der Verhütung vor:

Mechanische Verhütungsmittel

Dazu gehören Kondome, Spirale, Diaphragma, Verhütungskappe oder Femidom (Frauenkondom). Sie verhindern, dass das Sperma in die Vagina gelangt.

Hormonelle Verhütungsmittel

Von der Pille hast du sicher schon gehört. Weitere Methoden sind Vaginalring, Verhütungspflaster und Verhütungsstäbchen, Hormonspirale und Drei-Monats-Spritze. Sie alle verwenden künstlich hergestellte Hormone, die in den weiblichen Zyklus eingreifen.

Ein junges Pärchen freut sich, ihnen wurde der Menstruationszyklus erklärt

Chemische Verhütungsmittel

Dazu zählen Cremes, Gels, Scheidenzäpfchen, Vaginalfilm und Schaum. Sie enthalten Substanzen, die Spermien abtöten. „Sie sind nicht sehr sicher und sollten nur in Verbindung mit anderen Verhütungsmitteln wie Kondomen verwendet werden“, sagt Dr. Maja Korsch.

Sterilisation

Bei der Sterilisation werden bei der Frau die Eileiter und beim Mann der Samenleiter operativ durchtrennt. Eine Sterilisation solltest du nur dann durchführen lassen, wenn du keinen Kinderwunsch (mehr) hast. Insbesondere bei Frauen kann die Sterilisation in der Regel nicht mehr rückgängig gemacht werden. 

Natürliche Familienplanung

Bei der natürlichen Familienplanung (NFP) geht es darum, dass du durch Temperaturmessen, Beobachtung des Schleims im Gebärmutterhals (Zervixschleim) und anderen Signale wie ein punktueller Schmerz im Unterleib, der Mittelschmerz, erkennst, wann deine fruchtbaren Tage sind. Auch Temperatur- und Hormoncomputer oder Apps zur Berechnung des Eisprungs helfen dir, die fruchtbaren Tage zu berechnen. Nur während der fruchtbaren Tage musst du verhüten, wenn du nicht schwanger werden möchtest.

Tipp unserer Expertin:
Portrait Maja Korsch
Dr. Maja Korsch, Frauenärztin am WIR – Walk In Ruhr, Zentrum für Sexuelle Gesundheit und Medizin

Tipp unserer Expertin:

„Da die natürliche Familienplanung (NFP) einen sehr regelmäßigen Zyklus ohne Störfaktoren erfordert, ist diese Methode für junge Mädchen nicht die erste Wahl.“

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Was versteht man unter Wechseljahren?

In den Wechseljahren produziert der weibliche Körper weniger Sexualhormone. Der Menstruationszyklus der Frau wird unregelmäßig und damit auch die Regelblutung. Über die Jahre braucht der Körper die Follikel im Eierstock auf. Die letzte Regelblutung findet statt, wenn der Vorrat an Follikeln in den Eierstöcken aufgebraucht ist. Bei den meisten Frauen geschieht das mit Anfang 50. Typisch für die Wechseljahre sind folgende Anzeichen: Hitzewallungen, Schlafstörungen, Blasenprobleme, trockene Schleimhäute und Depressionen. Es gibt aber auch Frauen, die wenig bis gar keine Anzeichen bemerken – außer, dass die Periode ausbleibt.


Du willst mehr wissen? Auf unserer Website findest du weitere Infos zu Verhütungsmitteln und wann wir die Kosten dafür übernehmen.

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