Sind Gewürze gesund?

Mythos oder Wahrheit – Gesundheit aus dem Gewürzschrank.

Hast du schon einmal von “goldener Milch” gehört, einem Trendgetränk mit Kurkuma? Diesem werden zahlreiche gesundheitsfördernde Wirkungen nachgesagt. Oder vielleicht hast du gelesen, dass Zimt den Blutzuckerspiegel reguliert und daher gut für Diabetiker geeignet ist. Möglicherweise sind dir auch schon Geschichten zur entzündungshemmenden Wirkung bestimmter Kräuter oder Gewürze wie Kurkuma begegnet. 

Aber lassen sich diese Wirkungen belegen und ist unser Gewürzregal eine verkannte Apotheke?

Inhaltsverzeichnis

• Entzündungshemmende Gewürze – was ist dran?
• Bei welchen Beschwerden können Gewürze und Kräuter tatsächlich helfen?

Entzündungshemmende Gewürze – was ist dran?

Entzündliche Prozesse können eine Vielzahl körperlicher Beschwerden, Schmerzen und akute Krankheiten auslösen. Ein höheres Erkältungsrisiko, Gelenkprobleme, Abgeschlagenheit und sogar Hautprobleme lassen sich teilweise auf entzündliche Prozesse im Körper zurückführen. Daher setzen viele Medikamente und Therapien, zum Beispiel bei Autoimmunerkrankungen, auch an diesen Entzündungsvorgängen an.

Das Problem dabei: Diese Medikamente können mitunter starke Nebenwirkungen haben. Der Wunsch nach einer sanften Alternative ist daher verständlich. Nur: Können Gewürze und Kräuter eine solche Alternative sein? Und wie gesund sind Gewürze?

Sie wirken wärmend, antibakteriell und unterstützen die Funktionen in deinem Körper, zum Beispiel deine Verdauung. In Laborversuchen konnten darüber hinaus für einzelne Gewürze eine antioxidative Wirkung und damit ein positiver Einfluss auf die Zellalterung sowie entzündungshemmende Eigenschaften festgestellt werden. Die Expertin warnt aber vor übertriebenen Erwartungen.

Viele entsprechende Versuche wurden zudem nur an Tieren oder Zellkulturen durchgeführt. Ob es im menschlichen Körper eine ähnliche Wirkung gibt, ist nicht belegt.

Hinzu kommt: Nicht alle Inhaltsstoffe, die ein Gewürz grundsätzlich gesund machen, kann der Körper so ohne weiteres über Speisen aufnehmen und verarbeiten. Das gilt zum Beispiel für das in Kurkuma enthaltene Curcumin. Der Stoff ist nicht wasserlöslich, sondern fettlöslich. Bei der Zubereitung für eine Speise oder ein Getränk müssen also auch Fette, zum Beispiel verschiedene Öle, verwendet werden.

Auch die Qualität und die Menge an Inhaltsstoffen kann bei Gewürzen je nach Sorte, Herkunft und Verarbeitung schwanken. 

Bei welchen Beschwerden können Gewürze und Kräuter tatsächlich helfen?

Dennoch kannst du dir die Wirkung einiger Gewürze und Kräuter zu Nutze machen – vor allem bei alltäglichen Beschwerden. Diese Stoffe finden deshalb oft auch in pflanzlichen Medikamenten Anwendung. Welche gesunden Eigenschaften den Gewürzen zugeschrieben werden, findest du hier. 

Ingwer

Ingwer wird schon lange in der traditionellen chinesischen Medizin verwendet. Ingwer enthält Gingerol. Das ist eine Verbindung mit entzündungshemmenden und schmerzlindernden Eigenschaften. Ingwer hilft dir unter anderem bei Gelenkschmerzen wie Rheuma, Muskelkater und Beschwerden im Magen-Darm-Trakt. Die geschälte Ingwerknolle kannst du pur in heißes Wasser geben und als Tee genießen. Oder du baust sie in Gerichte und Smoothies ein.

Pfeffer

Salz und Pfeffer bringen neben der Würze in deinem Essen auch eine Reihe an gesunden Eigenschaften mit sich. Pfeffer regt den Stoffwechsel an und ist verdauungsfördernd. Er gilt zudem als entzündungshemmend.

Kurkuma

Das Gewürz liegt seit ein paar Jahren im Trend. Die kleine Knolle, die vom Aussehen an einen Wurm erinnert, gibt es mittlerweile sogar in Supermärkten. Das gelbe Gewürz ist besonders in der indischen Küche weit verbreitet. Es enthält den entzündungshemmenden Wirkstoff namens Curcumin. Kurkuma ist besonders beliebt in “goldener Milch”: Hierfür mischst du die geriebene Gelbwurzel oder auch getrocknetes Kurkuma-Pulver in warme Milch.

Thymian, Kamille, Salbei und Pfefferminze

Unkomplizierte virale Atemwegserkrankungen, die mit Husten, Schnupfen und Halsschmerzen einhergehen, kannst du mit Kräutern wie Thymian, Kamille, Salbei und Pfefferminze lindern. Zum Beispiel, indem du eine Lösung zum Gurgeln herstellst, inhalierst oder einen Tee mit diesen Kräutern herstellst.

Knoblauch

Die Knolle schmeckt nicht nur köstlich im Essen. Sie ist auch gesund. Knoblauch enthält Allicin, eine Verbindung, die blutdrucksenkende Eigenschaften hat, die Durchblutung verbessert und das Immunsystem unterstützt. Knoblauch kannst du an viele herzhafte Gerichte geben. Ob frisch oder in Pulverform ist es besonders zu Nudeln und in Currys lecker.

Zimt

Zimt ist nicht nur im Winter super. Er hilft dabei, den Blutzuckerspiegel zu regulieren. Zimt kannst du, wenn du den Geschmack magst, ganz einfach in Haferflocken, Joghurt und Quark, Gebäck oder warme Gerichte geben. Wie zum Beispiel in Bananenbrot mit Kakaonibs und Zimt. Wenn der Geschmack nichts für dich ist, dann mixe Zimt einfach in deinen Smoothie.

Wichtig: Achte auf die Zimtsorte. Cassia-Zimt enthält eine große Menge Cumarin. Dieser Aromastoff kann bei Menschen, die bereits Leberschäden haben, ein Gesundheitsrisiko darstellen. Ceylon-Zimt enthält dagegen kaum Cumarin. 

Die Frage „Sind Gewürze gesund?“ kann man also pauschal nur schwer beantworten. Grundsätzlich gilt aber: Eine Ernährung mit vielen frischen Zutaten, Kräutern und Gewürzen tut uns gut – schon allein deshalb, weil wir sie genießen und damit unser Wohlbefinden steigern.

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