Stressmanagement – Methoden

Vater schafft mit Stressmanagement Methoden Haushalt und Familie

Psychische Belastungen in den Griff bekommen.

Was genau ist eigentlich Stress und welche Strategien gibt es im Umgang damit? Beim Stressmanagement gibt es verschiedene Techniken, die du erlernen kannst. Lernen? Richtig gelesen. Stress zu bewältigen hat viel mit Übung zu tun. Die unterschiedlichen Methoden, um Stress in den Griff zu bekommen, kannst du in deinen Alltag einfließen lassen. Das macht ein bisschen Arbeit, lohnt sich aber. 

In unserem Magazin-Beitrag erfährst du, wie du mit dem Thema Stress umgehen kannst. 

Was ist Stress?

Dr. Matthias Weniger, Geschäftsführer des Instituts für Stressmedizin (ISM) nutzt folgende Definition, um Stress zu erklären: Stress ist das Ergebnis von Stressoren, multipliziert mit ihrer inneren Bewertung, geteilt durch die eigenen Ressourcen.  Was bedeutet das genau? Stress entsteht in bestimmten Situationen oder aufgrund von Reizen, die eine hohe Belastung für uns bedeuten. Das nennen Ärzte auch Stressoren. Stressoren können ganz unterschiedlich aussehen. Beispiele sind etwa:

  • To-Do-Listen
  • Zeitknappheit
  • ein anstehendes Familientreffen oder
  • ein schwieriger Kollege.

Manches davon löst vielleicht keinen Stress aus, anderes schon. Stressoren nimmt jede / jeder anders wahr.

Dazu kommt die innere Bewertung der stressigen Situation. Ärgerst du dich beispielsweise darüber, dass dein Kind morgens beim Anziehen trödelt und die Zeit immer knapper wird, steigt dein Stresspegel. Außerdem haben wir alle unterschiedliche Ressourcen, um Stress auszuhalten. Das heißt, wir alle sind unterschiedlich resilient und können mit Stress unterschiedlich gut umgehen. Dein trödelndes Kind wird deine Nerven deutlich weniger beanspruchen, wenn du eine hohe Resilienz hast.

Stress ist das Ergebnis aus diesen drei Punkten – deine Stressoren, deine innere Bewertung und deine Ressourcen. 

Stressmanagement-Methoden: Wie gehen wir mit Stress um?

Tipp unseres Experten:
Dr. med. Matthias Weniger
Dr. med. Matthias Weniger, Geschäftsführer des Instituts für Stressmedizin (ISM)

Tipp unseres Experten:

“Wer Stress hat, dem hilft es oft, sich die Stressauslöser genauer anzuschauen. Mit einem konkreten Weg, einer 5-Punkte-Methode, ist es möglich, dem Stress auf den Zahn zu fühlen: Das Stress-Inventar”, erklärt Dr. Matthias Weniger. Damit schaffst du dir einen Überblick über deine Stressoren und ordnest sie ein.

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Was stresst dich?

Das Stress-Inventar ist eine Strategie, mit der du zunächst untersuchst, was genau dir Stress bereitet. Du kannst das allein oder mit jemand anderem gemeinsam machen. Beim „Stress-Inventar“ steht der Begriff „meine Stressoren“ in der Mitte. Davon gehen drei größere Äste ab. Sie bilden die wichtigsten Bereiche des Lebens ab, in denen Menschen regelmäßig Stress erfahren: 

  • Privatleben
  • Arbeit
  • Gesundheit
Frau hat Burnout bei der Arbeit, weil sie keine Stressmanagement Methoden nutzt

Nun schaust du dir die drei Lebensbereiche an und überprüfst, wo du Stress erfährst. Im Bereich „Arbeit“ können zum Beispiel „Chef / Chefin“ oder „Arbeitsmenge“ Themen sein, die Stress bereiten. Hast du die Themen in den drei Lebensbereichen für dich klar, überlegst du, was genau dir Stress bereitet. Beim Beispiel „Chef / Chefin“ hinterfragst du, welche konkrete Verhaltensweise dir Stress macht. Vielleicht sind es mangelnde Kompetenz oder Gerechtigkeit oder Erreichbarkeit? Das gleiche machst du mit den Themen, die du in den Bereichen Privatleben und Gesundheit herausgefunden hast.

Eigene Einstellung: Wie sehr stresst mich das wirklich?

Hast du dir einen Überblick über deine Stressoren verschafft, bewertest du diese jetzt neu.

Extra-Tipp:

„Oft haben wir in stressigen Zeiten einen Tunnelblick, der dafür sorgt, dass wir uns sehr stark auf unsere Probleme fixieren“, erklärt Dr. Matthias Weniger.

Daher hast du hier die Möglichkeit zu hinterfragen, ob die Situationen tatsächlich so sind, wie du sie wahrnimmst und bewertest eventuell nochmal neu. So bekommst du einen neuen Blick auf deine Stressoren

Anschließend gewichtest du die Stressoren. Dazu verteilst du anteilig Punkte auf die drei Bereiche. So veranschaulichst du für dich, welche Situationen dich am meisten stressen und welche weniger. Auf diese Weise hast du deine Stressoren strukturiert.

Gutes Stressmanagement: Was kann ich tun?

Nun betrachtest du die einzelnen Stressoren und klärst für dich, ob du sie verändern kannst. Manche Stressoren stellen eine Einschränkung dar. Das bedeutet, dass du an der Situation nichts ändern kannst. Zum Beispiel am Verhalten deiner Vorgesetzten. Ein Problem ist eine Situation, die du selbst in die Hand nehmen und verändern kannst. Im Alltag ist beides manchmal nicht voneinander zu trennen. 

Zwei Frauen schlagen ein und nutzen Stressmanagement Methoden im Job

Effektives Stressmanagement: Wie gehe ich mit Stressoren um?

Bei Situationen, die du selbst nicht in der Hand hast, geht es darum, sie zu akzeptieren. Akzeptanz kannst du trainieren. Bei Stressoren, die du beeinflussen kannst, überlegst du, was du anders machen kannst. Hier ist zum Beispiel der „Wenn-dann“-Plan eine Möglichkeit, die Situation zu verändern. Wenn du in einem Meeting das Gefühl hast, zu viele Aufgaben erhalten zu haben, dann kannst du mit deinem Chef darüber reden und deine Aufgaben anders verteilen oder mehr Zeit dafür vereinbaren.

Im Buch “Das Stress-Inventar” von Dr. Matthias Weniger findest du konkrete Anleitungen, wie du Stress bewältigen und deine Resilienz erhöhen kannst.

Wenn deine Stressoren deine Gesundheit und dein seelisches Wohlbefinden so stark belasten, dass dir Stressmanagement-Methoden nicht helfen, solltest du dir therapeutischen Rat suchen.


Du möchtest weitere Techniken für dein persönliches Stressmanagement kennenlernen? Dann schau dir  die Übungen zu Stressbewältigung von  Dr. Matthias Weniger an Übungen zur Stressbewältigung — Magazin der KNAPPSCHAFT.

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