Warum die Hautkrebs-Vorsorgeuntersuchung so wichtig ist

Eine Ärztin bei der Hautkrebsvorsorge-Untersuchung

Achte auf dich und deine Haut mit der Hautkrebsvorsorge-Untersuchung.

Mit rund 270.000 Neuerkrankungen im Jahr gehört Hautkrebs zu den häufigsten Krebserkrankungen in Deutschland. Bei über 80 Prozent der Betroffenen wird heller Hautkrebs diagnostiziert. Er ist in den meisten Fällen gut behandelbar. Die restlichen knapp 20 Prozent erkranken an schwarzem Hautkrebs. Er kann tödlich enden, wenn er nicht früh genug erkannt und behandelt wird. Deshalb ist eine regelmäßige Hautkrebsvorsorge in Form eines Hautscreenings enorm wichtig. In diesem Magazin-Artikel erfährst du, wie die Hautkrebsvorsorge abläuft, worauf du bei der Pflege deiner Haut achten solltest und wie wir dich bei der Hautkrebsvorsorge unterstützen.

Was ist Hautkrebs?

Die Haut ist unser größtes Organ und braucht besondere Pflege. Unsere Haut schützt uns vor äußeren Einflüssen wie Hitze, Kälte und Schmutz. Gleichzeitig ist sie täglich UV-Strahlen ausgesetzt, die ihr schaden. Zu viel UV-Strahlung kann zu Hautkrebs führen, also zu verschiedenen Tumorerkrankungen der Haut.

Je nach Hautkrebsart und Stadium bieten sich unterschiedliche Behandlungsmethoden an. Meistens wird ein Hauttumor operiert und somit entfernt. Je früher, desto besser. Deswegen ist der regelmäßige Hautcheck so wichtig. 

Weißer Hautkrebs

Der helle beziehungsweise weiße Hautkrebs wächst nur lokal und lässt sich in der Regel gut behandeln. Weißer Hautkrebs ist die häufigste Krebserkrankung der Haut. 

Schwarzer Hautkrebs

Der schwarze Hautkrebs, das maligne Melanom, ist dagegen viel aggressiver. Das Melanom ist ein unregelmäßig geformter Fleck oder Knoten und meist dunkelbraun-rötlich oder schwarz und ungleichmäßig gefärbt. Der schwarze Hautkrebs neigt dazu, Krebszellen über das Lymphsystem zu verteilen. Das kann zu Metastasen, also Ablegern, führen. Wird ein Melanom im frühen Stadium erkannt, ist die Erkrankung meistens noch heilbar. Die Heilungschancen sind also bei einer Früherkennung sehr hoch.

Die Hautkrebsvorsorge wird ab dem 35. Lebensjahr alle zwei Jahre von der Krankenkasse bezahlt. Wir übernehmen die Kosten für die Hautkrebs-Früherkennung auch schon früher. 

Wie läuft eine Hautkrebs-Vorsorgeuntersuchung ab?

Das Screening selbst ist schmerzlos und dauert in der Regel nur circa 15 Minuten. Prof. Dr. Rolf-Markus Szeimies, Chefarzt für Dermatologie am Klinikum Vest und Experte der KNAPPSCHAFT, klärt über den Ablauf auf:

  1. Zuerst findet die sogenannte Anamnese statt: Der behandelnde Arzt fragt den Patienten zum Beispiel, ob er selbst Veränderungen an Muttermalen feststellen konnte und ob es in der Familie bereits Fälle von Hautkrebs gab.
  2. Dein Arzt untersucht alle Muttermale auf ihre Größe, Farbe und Beschaffenheit. Das macht er äußerst gründlich, um mögliche Hautveränderungen zu erkennen. Das bedeutet, der Arzt schaut sich den ganzen Körper samt Hautfalten, Kopfhaut, Achselhöhlen und Intimbereich an. Wusstest du, dass dazu auch Fußsohlen, Zehenzwischenräume, Pofalte, Zahnfleisch und Lider gehören? Denn Hautkrebs kann sich auch an Stellen bilden, die selten der direkten Sonneneinstrahlung ausgesetzt sind.
  3. Entdeckt dein Arzt während der Hautkrebs-Vorsorgeuntersuchung verdächtige Stellen, werden sie mit einer Lupe, dem sogenannten Dermatoskop, genauer betrachtet und gegebenenfalls direkt entfernt. Die Gewebeproben kommen ins Labor zur weiteren Analyse. Dein Arzt notiert Muttermale und Flecken, die nicht entfernt werden müssen und beobachtet diese in den kommenden Jahren.

Hautkrebs-Früherkennung mit der ABCDE-Regel.

Auch die Eigenbeobachtung gehört zur Hautkrebsvorsorge. Du kannst vorsorgen, indem du mögliche Hautveränderungen bei einer Selbstuntersuchung beobachtest. Die ABCDE-Regel hilft dir dabei, verdächtige Muttermale zu erkennen. So kannst du dich noch vor der Hautkrebsvorsorge-Untersuchung selbst beobachten.

Infografik wann man zur Hautkrebsvorsorge-Vorsorgeuntersuchung gehen sollte

Wenn eins dieser Merkmale zutrifft, ist das noch kein Grund, in Panik zu verfallen. Viele Muttermale und Leberflecke weisen sogar mehrere Merkmale auf und sind nicht bösartig. Allerdings ist es immer ratsam, dies im Rahmen der Hautkrebsvorsorge-Untersuchung genauer vom Facharzt oder Dermatologen untersuchen zu lassen. Das kann deine Hautärztin sein, aber auch dein Hausarzt, wenn er das Zertifikat zur Hautkrebsfrüherkennung erworben hat.

Was gehört noch zur Hautkrebsvorsorge?

Hautkrebsvorsorge heißt auch, vorausschauend etwas für den Schutz deiner Haut zu tun. Mit zunehmendem Alter steigt die Gefahr, an Hautkrebs zu erkranken.

Prof. Dr. Szeimies warnt: „Hautkrebs kann auch jüngere Menschen treffen. Obwohl die große Welle der Sonnenbank-Besuche vorbei ist, gibt es immer noch viele Menschen, die sich ohne ausreichenden Schutz den gefährlichen UV-Strahlen aussetzen. Nur um ihre Haut möglichst schnell zu bräunen.”

Tipp unseres Experten:
Portrait Rolf-Markus Szeimies
Prof. Dr. Rolf-Markus Szeimies, Chefarzt für Dermatologie und Allergologie am Klinikum Vest in Recklinghausen

Tipp unseres Experten:

„Gerade Kinder sollten vor dem Spielen draußen eingecremt werden. Kinderhaut ist besonders empfindlich.“

Expertenprofil lesen

Generell haben Menschen mit heller Haut ein größeres Risiko, an Hautkrebs zu erkranken. Aber auch wer beispielsweise arbeitsbedingt oft und lange der Sonne ausgesetzt ist, läuft vermehrt Gefahr, Hauttumore zu bilden.

Was begünstigt eine Hautkrebserkrankung?

  • helle Haut mit Neigung zum Sonnenbrand
  • viele Muttermale (>50)
  • weiße Pigmentflecken
  • häufiger Sonnenbrand (vor allem in der Kindheit)
  • viel Sonneneinstrahlung ohne ausreichenden Schutz durch Sonnencreme
  • häufige Solarium-Besuche

Achte immer auf einen guten Schutz vor der Sonne: Es ist ein Irrglaube, dass du im Schatten vor Sonnenbrand geschützt bist. Selbst Kleidung lässt noch einige UV-Strahlen durch. Wenn du magst, lies unseren Artikel über alle gängigen Mythen und Tipps zum richtigen Sonnenbaden. Und vergiss nicht, regelmäßig zur Hautkrebs-Vorsorgeuntersuchung zu gehen, um dein Risiko zu senken.

Extra-Tipp:

Wichtig: Denk auch im Alltag daran, ein Sonnenschutzmittel zu verwenden.

Die Devise lautet also, dich so gut wie möglich vor der Sonne zu schützen. Am besten durch Sonnencreme mit einem hohen Lichtschutzfaktor. Denk in jedem Fall auch ans Nachcremen. Du solltest deinen Schutz auch bei wasserfesten Sonnencremes nach dem Baden auffrischen, da sich der Schutzfilm durch das Wasser und das Abtrocknen mit einem Handtuch abreibt und an Intensität einbüßt.


Wir unterstützen dich bei deiner Hautkrebsvorsorge. Der Hautcheck ist für alle Versicherten generell kostenlos. Nur Altersbeschränkung und Abstände unterscheiden sich je nach Bundesland. Hier gibt’s mehr Infos zum kostenlosen Hautkrebsscreening für unsere Versicherten.

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