Der Brustkrebsmonat Oktober.
Der Monat Oktober steht ganz im Zeichen der Früherkennung und Prävention. Mit dem Brustkrebsmonat soll die Situation von Betroffenen mehr ins Licht gerückt werden und auf das Thema aufmerksam gemacht werden. Denn Brustkrebs (Mammakarzinom) ist die häufigste Krebserkrankung bei Frauen in Deutschland. Jährlich erkranken rund 69.000 neu, fast 30 Prozent der Betroffenen sind jünger als 55 Jahre, wenn sie eine Diagnose bekommen. Mehrere Faktoren können das Risiko, an Brustkrebs zu erkranken, erhöhen. Dazu gehören Übergewicht, Bewegungsmangel, regelmäßiger Alkoholkonsum und Rauchen. Aber auch Vorerkrankungen in der Familie können ein Risikofaktor sein.
- Gemeinsam gegen Brustkrebserkrankung.
- Das kannst du machen.
- Gentest bei Brustkrebs-Vorerkrankungen in der Familie.
- Was, wenn die Diagnose Brustkrebs da ist?
- Welche Testarten neben dem Gentest gibt es bei Brustkrebs?
- Was bedeutet ein positiver Gentest?
- Was sind die Konsequenzen eines positiven Tests bei Brustkrebs?
Gemeinsam gegen Brustkrebserkrankung.
Ab 30 Jahren hast du Anspruch auf eine gezielte Anamnese und eine Untersuchung der Brust sowie der Lymphknoten in den Achselhöhlen. Zusätzlich bekommst du eine Anleitung, wie du deine Brust regelmäßig selbst untersuchen kannst.
Bist du zwischen 50 und 69 Jahre alt, empfehlen wir dir das Mammographie-Screening zur Früherkennung von Brustkrebs. Die Kosten für die Früherkennungsuntersuchung übernehmen wir.
Seit Juli 2024 können auch Frauen im Alter zwischen 70 bis 75 am Screening teilnehmen, bitte vereinbare hier selbst einen Termin bei der Zentralen Stelle.
Bitte beachte, dass die letzte Mammografie 22 Monate zurückliegen muss. Auch ist die Teilnahme nur möglich, wenn innerhalb der letzten 12 Monate keine Mammografie aus anderen Gründen erfolgt ist.
Beim Screening werden beide Brüste mithilfe von Röntgenstrahlen untersucht, um frühzeitig Veränderungen oder Tumore zu erkennen. Je früher Brustkrebs erkannt wird, desto besser sind die Heilungschancen. Die Untersuchung dauert nur wenige Minuten und wird von speziell geschultem Fachpersonal durchgeführt.
Das kannst du machen.
Eine regelmäßige Selbstuntersuchung der Brust hilft dir, Veränderungen frühzeitig zu erkennen und ist Teil des Früherkennungsprogramms.
Tipp unserer Expertin:
„Am besten führst du die Selbstuntersuchung einmal im Monat durch, idealerweise einige Tage nach deiner Periode, wenn das Brustgewebe am weichsten ist“ rät Ayten Yavuz, Oberärztin der Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe am Klinikum Westfalen in Dortmund.
Wie du das am besten machst, erklären wir in der Schritt-für-Schritt-Anleitung:
1. Vor dem Spiegel
- Stell dich mit freiem Oberkörper vor einen Spiegel.
- Halt deine Arme entspannt an den Seiten und schaue auf Form, Größe und Aussehen deiner Brüste. Achte auf Veränderungen der Haut (zum Beispiel Dellen, Rötungen) oder der Brustwarzen (zum Beispiel Einziehungen, Flüssigkeitsaustritt).
- Heb nun die Arme über den Kopf und prüfe erneut, ob sich Form oder Hautbild der Brüste verändern.
2. Abtasten im Stehen
- Leg einen Arm hinter den Kopf und taste mit den gegenüberliegenden Fingern (flach und mit kleinen kreisenden Bewegungen) die Brust der anderen Seite ab.
- Beginn oben außen und arbeite dich in kreisenden Bewegungen bis zur Brustwarze vor. Achte auf ungewöhnliche Knoten, Verhärtungen oder Verdickungen.
- Vergiss nicht, auch die Achselhöhlen abzutasten, da sich hier Lymphknoten befinden.
3. Abtasten im Liegen
- Leg dich auf den Rücken und platziere ein Kissen unter die Schulter der zu untersuchenden Brust. Der Arm liegt wieder hinter dem Kopf.
- Mit der flachen Hand der gegenüberliegenden Seite taste die Brust ab, wie bereits im Stehen beschrieben. So verteilt sich das Brustgewebe gleichmäßiger und ist leichter zu untersuchen.
4. Die Brustwarzen überprüfen
- Drück leicht auf beide Brustwarzen und prüfe, ob Flüssigkeit austritt. Achte auf ungewöhnliche Veränderungen in der Farbe oder Beschaffenheit der Brustwarzen.
Worauf solltest du achten?
- Knoten oder Verhärtungen
- Veränderungen in Größe, Form oder Symmetrie
- Hautveränderungen (Rötungen, Dellen, Einziehungen)
- Flüssigkeitsaustritt aus der Brustwarze
Hinweis
Wenn du Veränderungen bemerkst, bedeutet das nicht automatisch, dass etwas Ernstes dahintersteckt. Trotzdem ist es wichtig, solche Veränderungen von einem Arzt abklären zu lassen.
Gentest bei Brustkrebs-Vorerkrankungen in der Familie.
Der Risikofaktor einer Krebserkrankung kann genetisch bedingt sein, muss es aber nicht. Gab es schon Brustkrebsfälle in deiner Familie? Mit speziellen Gen-Untersuchungen kann festgestellt werden, ob die Erkrankung vererbt wurde. Wenn in deiner Familie ein erhöhtes Risiko besteht, können zusätzliche Vorsorgemaßnahmen sinnvoll sein, die über das normale Brustkrebs-Screening hinausgehen.
Du kannst dich in einem spezialisierten Zentrum für Familiären Brust- und Eierstockkrebs (FBREK-Zentren) beraten und betreuen lassen – und das gilt sowohl für Frauen als auch für Männer.
Folgende Leistungen gibt es:
- Ermittlung deines Risikos, Aufklärung, Information und Beratung
- Gendiagnostik
- Interdisziplinäre Beratung zu präventiven oder prophylaktischen Maßnahmen
- Ein intensives Früherkennungs- und Nachsorgeprogramm (IFNP)
- Zweitmeinung vor präventiven Maßnahmen oder eventuell einer prophylaktischen Operation
Was, wenn die Diagnose Brustkrebs da ist?
Die Operation umfasst eine Brustentfernung. Das ist für viele Patientinnen auch ein psychisch belastendes Thema. Nach der Operation stehen viele Patientinnen auch vor der Frage, ob eine Chemotherapie wirklich notwendig ist. Denn die kann zwar das Risiko einer erneuten Erkrankung mindern, birgt jedoch auch viele, zum Teil heftige Nebenwirkungen. Zu diesen zählen nicht nur kurzzeitige Nebenwirkungen wie Haarverlust, Übelkeit, Fieber und Erschöpfung. Auch Langzeitschäden wie Herzmuskelschwächen oder Leukämieerkrankungen treten bei manchen Betroffenen auf.
Welche Testarten neben dem Gentest gibt es bei Brustkrebs?
Sogenannte Biomarker-Tests, wie die Untersuchung der Hormonrezeptoren (Östrogen- und Progesteronrezeptoren) oder des HER2-Status, sind inzwischen Standard in der Brustkrebsdiagnostik. Daher werden diese Tests in der Regel auch durch uns übernommen, da sie entscheidend für die Wahl der geeigneten Therapie sind.
Genexpressionstests können ebenfalls eine wichtige Rolle bei der Therapieentscheidung für Brustkrebs spielen. Diese Tests analysieren das Aktivitätsmuster bestimmter Gene im Tumorgewebe, um Hinweise darauf zu geben, wie aggressiv der Krebs ist und wie hoch das Risiko für einen Rückfall ist.
Besonders bei hormonempfindlichem, HER2-negativem Brustkrebs ohne Lymphknotenbefall können solche Tests helfen zu entscheiden, ob eine Chemotherapie neben der Hormontherapie sinnvoll ist. Die bekanntesten Genexpressionstests sind der Oncotype DX, der MammaPrint, EndoPredict oder der Test von Prosigna®. Mehr Informationen erhältst du auch in einem Beratungsgespräch in einem Brustzentrum in deiner Nähe.
Durch die Ergebnisse dieser Tests kann individuell abgeschätzt werden, ob eine Chemotherapie einen zusätzlichen Nutzen bringt oder ob eine alleinige Hormontherapie ausreicht. Damit wird die Behandlung gezielter und unnötige Therapien und Nebenwirkungen können vermieden werden.
Was bedeutet ein positiver Gentest?
Ein positives Testergebnis weist darauf hin, dass du eine erbliche Genveränderung in dir trägst, die das Risiko für Krebs erhöht. Es heißt jedoch nicht, dass du zwangsläufig an Krebs erkranken wirst. Viele Faktoren, wie Lebensstil, Umwelt und andere genetische Merkmale, beeinflussen neben den sogenannten Risikogenen das tatsächliche Erkrankungsrisiko.
Was sind die Konsequenzen eines positiven Tests bei Brustkrebs?
- Früherkennung und Vorsorge: Aufgrund des erhöhten Risikos empfiehlt dein Arzt nach dem Aufklärungsgespräch möglicherweise zusätzliche Vorsorgemaßnahmen, die über die regulären Untersuchungen hinausgehen. Das können häufigere Brustuntersuchungen, Ultraschall oder auch MRTs sein.
- Präventive Maßnahmen: Einige Betroffene entscheiden sich, nach ausführlicher Beratung, für präventive Maßnahmen, wie eine vorsorgliche Entfernung des Brust- oder Eierstockgewebes.
- Familienplanung: Ein positives Ergebnis kann auch Auswirkungen auf die Familienplanung haben, da eine genetische Veranlagung an die Kinder weitergegeben werden kann. In diesem Fall kann eine genetische Beratung hilfreich sein.
Lebensstiländerungen: Manche entscheiden sich, ihren Lebensstil anzupassen, um das allgemeine Krebsrisiko zu senken (zum Beispiel durch gesunde Ernährung, Bewegung und Verzicht auf Rauchen).
Wichtig: Ein positiver Brustkrebs-Gentest ist keine Diagnose, sondern eine Risikoeinschätzung. Besprich die Ergebnisse immer mit einem Arzt oder Genetiker, um die bestmöglichen nächsten Schritte für deine individuelle Situation zu planen.
Nutz diese Angebote, um deine Gesundheit zu schützen und mögliche Erkrankungen frühzeitig zu bemerken. Vorsorge ist besser – mach regelmäßig Termine für deine Vorsorgeuntersuchungen für Frauen.