Durch Digital Detox öfter abschalten

Ein junger Mann schaut sitzt auf einem Fensterbrett und schaut ernst auf sein Smartphone

Wie du einen gesunden Mittelweg bei der Nutzung von sozialen Medien findest.

Durchschnittlich verbringen wir vier Stunden täglich an unserem Smartphone. Gerade soziale Netzwerke wie Facebook oder Instagram helfen in Zeiten von eingeschränkten Kontakten dabei, in Verbindung zu bleiben. Gleichzeitig können sie aber auch eine Distanz zwischen uns Menschen aufbauen, wenn wir mehr das Smartphone-Display als unser Gegenüber anschauen. Zur Schau gestellte unrealistische Ideale und etwaige Hasskommentare tun ihr Übriges. Durch ein regelmäßiges Digital Detox, also eine Art Entwöhnung von digitalen Reizen, änderst du deinen Umgang mit Online-Inhalten und schaltest besser ab.

  • Ständige Erreichbarkeit.
  • Grenzenloses Wissen ist scheinbar immer griffbereit.
  • Körper und Geist hängen am Bildschirm.
  • Digitales Leben versus Realität.
  • Schöheitsideale im Internet: Für immer jung dank Filtern.

Ständige Erreichbarkeit.

Wir sind es mittlerweile gewohnt, ständig online zu sein. Doch die Erreichbarkeit ohne Pause ist auch ganz schön stressig. Push-Benachrichtigungen, die ständig aufblinken oder klingeln, können dir das Gefühl geben, etwas zu verpassen. Dieses Gefühl wird auch als FOMO – also Fear of missing out bezeichnet. Du möchtest deine Freunde und Familie außerdem nicht warten lassen und antwortest direkt, sobald eine Nachricht eintrifft? Dies lässt dich unruhig werden und stört deine Konzentration. Benachrichtigungstöne reißen dich aus deiner aktuellen Tätigkeit. Nach jeder Störung brauchst du eine gewisse Zeit, um wieder bei der Sache, die du eigentlich gerade gemacht hast, anzukommen.

Unser Tipp

Du darfst auch mal abschalten. Starte dein Digital Detox also mit einfachen Änderungen: Sei öfter offline und reduzier so Stress. Schalt dein Smartphone auf stumm oder lass nur Push-Nachrichten von wirklich wichtigen Apps zu. Lösch Apps, die du nicht nutzt. Wenn du dich auf etwas konzentrieren möchtest, leg dein Smartphone in einen anderen Raum.

Grenzenloses Wissen ist scheinbar immer griffbereit.

Die digitale Welt ermöglicht es uns, Wegbeschreibungen oder Abfahrtszeiten von Bussen und Bahnen sofort nachzuschlagen. Auf diese Weise verlernt dein Gehirn aber, einen klassischen Stadtplan zu lesen oder die Tafel mit den Abfahrtszeiten am Bahnhof schnell zu überblicken. Auch sämtliche Fragen des Alltags können schnell und einfach durch Googeln beantwortet werden. Das kann zu Ungeduld führen- Denn du bist es gewohnt, immer sofort eine Antwort zu erhalten. Ebenso knobelst du vielleicht weniger an der Lösung einer Frage. Du verlässt dich lieber auf die immer verfügbaren und scheinbar unermesslichen Informationen im Internet. 

Unser Tipp

Reduzier deine Smartphone-Nutzung, indem du schon zu Hause nach dem Weg schaust. Unterwegs kannst du dich durch öffentliche Stadtpläne informieren. Hab auch keine Angst, Menschen anzusprechen und nach dem Weg zu fragen. Kurbel deine grauen Zellen durch Fachliteratur, Kreuzworträtsel oder Knobelspiele an. Dabei bleibt das Smartphone natürlich außen vor.

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Körper und Geist hängen am Bildschirm.

Der erste Griff am Morgen geht zu deinem Smartphone, da du es als Wecker nutzt. Oder zum Aufwachen erst einmal durch Social Media scrollst. Auch deine Mittagspause verbringst du eher am Bildschirm als im Gespräch mit deinen Kollegen. Am Feierabend schaust du vielleicht noch eine Serie, guckst aber immer mal wieder auf dein Smartphone. Im Bett checkst du auch noch einmal die letzten Neuigkeiten. Und am Wochenende beim Spazierengehen hast du den Drang, jedes Highlight mit einem Foto festzuhalten. Diese Angewohnheiten sind richtige digitale Aufmerksamkeitskiller. Sie halten dich davon ab, im Hier und Jetzt zu sein und den Moment zu leben. Dazu können unruhiger Schlaf und innere Unruhe kommen.

Unser Tipp

Lass das Smartphone ab und an liegen. An schöne Momente erinnerst du dich auch ohne Beweisfoto. Schaff in deinem Alltag smartphone-freie Zeiten oder Räume. Lass dich zum Beispiel wieder von einem analogen Wecker wecken. So verbannst du das Smartphone aus deinem Schlafzimmer und dein Schlaf wird sich verbessern.

Digitales Leben versus Realität.

Dir geht es sicher auch so, dass du nur die besten Fotos teilst. Alles soll gut ausgeleuchtet und perfekt in Szene gesetzt sein. Außerdem veröffentlichen die meisten Menschen nur die besonders aufregenden Erlebnisse. Die wenigsten Nutzer zeigen sich im Jogginganzug auf dem Sofa. Wenn du immer wieder perfekt inszenierte Bilder siehst, vermittelt dir das ein verzerrtes Bild der Realität. Selbst, wenn du eigentlich genau weißt, dass das Leben meist unperfekt ist, fühlst du dich vielleicht schlecht. Du bekommst den Eindruck, dass andere ihr Leben viel geordneter leben als du. Sei dir aber sicher, bei den meisten Nutzern steht auch ein Beutel mit Pfandflaschen in der Ecke. Oder sie langweilen sich am Samstagnachmittag zu Hause.

Unser Tipp

Nicht alles, was Menschen in den sozialen Medien veröffentlichen, spiegelt die Realität wider. Denk immer daran, dass du nur einen Ausschnitt aus ihrem Leben siehst. Dein Leben muss nicht immer fotogen sein. Genieß die Zeit mit deinen Liebsten im Hier und Jetzt. Und nur weil das Leben anderer Personen in Social Media aufregender wirkt, heißt es nicht automatisch, dass das auch so ist. Vergleich dich daher nicht mit ihnen.

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Schönheitsideale im Internet: Für immer jung Dank Filtern.

Zusätzlich zur perfekt eingerichteten Wohnung und den schönsten Ferienerlebnissen vermitteln auch Filter, die für Selfies genutzt werden, ein scheinbar perfektes Bild unseres Äußeren. Nutzer brauchen keine klassische Bildbearbeitung mehr, denn viele Apps bieten mit ihren Filtern genau dies in Apps bereits eingebaut an. Auch Aufnahmen vom ganzen Körper zeigen durch geschickt gewählte Posen nicht die Realität. Einige Influencer haben sich zuletzt dem Trend für mehr Realität auf Instagram verschrieben. Sie zeigen mittlerweile – neben ihren posierten oder bearbeiteten Bildern – auch entspannte Körper mit Röllchen und Cellulite. Sie haben erkannt: Wenn du immer nur scheinbar makellose Gesichter und Körper siehst, gewöhnt sich dein Gehirn daran. Dies kann dein Selbstbild verändern. Dir fallen plötzlich vermeintliche Makel an dir auf, die dich früher nie gestört hätten. Unser Gehirn lernt, so musst du aussehen.

Unser Tipp

Schönheit liegt im Auge des Betrachters. Daher erinner dich regelmäßig daran, dass Filter, Posen, Make-Up und Bildbearbeitung dir oft ein geschöntes bis unrealistisches Bild zeigen. Ruf dir immer wieder ins Gedächtnis: Du bist genug, so wie du bist. Schön genug. Schlau genug. Interessant genug. Achte bei geposteten Storys von anderen darauf, ob sie einen Filter benutzt haben. Und erinner dich daran, dass dies nicht die Realität widerspiegelt. Entfolge Accounts, die dich traurig machen oder dir ein schlechtes Gefühl geben. Die Bilder in sozialen Medien lösen bei dir starke Selbstzweifel und Stress aus? Versicherte der KNAPPSCHAFT können die Hilfe eines zugelassenen Psychotherapeuten beanspruchen. Warum du davor keine Angst haben musst und wie die Behandlung abläuft, liest du hier.

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