Heuschnupfen. Dank Desensibilisierung allergiefrei

Mann tanzt im Frühling draußen dank Heuschnupfen Desensibilisierung

Wann eine Hyposensibilisierung bei Pollenallergie sinnvoll ist.

Es ist Frühling, alles grünt und blüht – und bei dir tränen die Augen, es juckt, die Nase läuft, vielleicht fällt dir das Atmen schwer. Das können Anzeichen für eine Pollenallergie, im Volksmund auch Heuschnupfen genannt, sein. Mittels Test kann deine Ärztin oder dein Arzt feststellen, ob du gegen Pollen, Tierhaare oder Ähnliches allergisch bist. Dann kann eine Hyposensibilisierung helfen. Vielleicht hast du auch die Begriffe Desensibilisierung, Allergen-Immuntherapie, Allergie-Immuntherapie oder spezifische Immuntherapie im Zusammenhang mit einer Allergie schon mal gehört. Gemeint ist dasselbe: Eine Behandlungsmethode, die deinem Körper hilft, sich an die Allergene zu gewöhnen und keine allergischen Beschwerden zu entwickeln. Allergene sind die Stoffe, welche die Allergie auslösen. Hintergründe zur Desensibilisierung bei Pollenallergie erklären wir dir in unserem Artikel:

Hyposensibilisierung Heuschnupfen – was ist das eigentlich?

Eine Allergie ist eine Art Überreaktion deines Immunsystems: Ein harmloser Stoff – wie zum Beispiel Blütenpollen – versetzt deinen Körper in Alarmbereitschaft. Er bildet Abwehrstoffe und schüttet sie aus, sobald er mit dem Allergen in Kontakt kommt. Diese Abwehrstoffe sorgen für die allergischen Symptome.

Experten-Wissen:

“Die Hyposensibilisierung ist eine ursächliche Behandlung, das heißt, die Ursache, nicht nur das Symptom, wird bekämpft”, erklärt Prof. Dr. Rolf-Markus Szeimies, Chefarzt der Klinik für Dermatologie und Allergologie, Knappschaftsklinikum Vest in Recklinghausen.

Dazu verabreicht dein behandelnder Arzt die allergieauslösende Substanz. Zunächst geht es mit einer sehr geringen Dosis los. Mit behutsam steigender Dosierung geht es dann weiter.  Auf diese Weise soll sich der Körper an das Allergen gewöhnen – und keine allergische Reaktion mehr zeigen, vergleichbar wie beim Hochsprung, wo die Latte auch immer höher gelegt wird. 

Wie verläuft die Behandlung und wie lange dauert eine Desensibilisierung?

Häufig wirst du schon in der ersten Pollensaison eine Verbesserung bemerken. Eine Behandlungsform ist die subkutane Immuntherapie (SCIT). Hier spritzt dir dein Arzt den Allergenextrakt unter die Haut des Oberarms. Zunächst wöchentlich oder alle zwei Wochen. Später vergrößern sich die Abstände auf vier bis sechs Wochen. Eine etwas neuere Methode und Alternative zur Spritze gegen die Gräserallergie  ist die sublinguale Immuntherapie (SLIT). Hier bekommst du Allergene als Tropfen oder Tablette unter die Zunge. Die Medikamente nimmst du selbstständig einmal täglich zu Hause ein. 

Extra-Tipp:

“Es gibt zwei Formen der Hyposensibilisierung. Beide Behandlungsmethoden dauern etwa drei Jahre”, sagt Prof. Dr. Szeimies.

Junge Frau zeigt Arm nach Heuschnupfen Hyposensibilisierung

Welche möglichen Nebenwirkungen gibt es bei einer Desensibilisierung?

Leichtere Nebenwirkungen treten bei über der Hälfte der behandelten Allergiker auf. Meistens sind das allergische Symptome. Dazu gehören:

  • allergische Reaktionen wie Niesen, tränende Augen oder leichte asthmatische Beschwerden
  • Juckreiz und Schwellungen im Mund
  • Müdigkeit und Kopfschmerzen

Wenn dir das Allergen gespritzt wird, kann es an der Einstichstelle zu leichtem Hautausschlag, Rötungen oder Quaddeln kommen. Du solltest am Tag der Behandlung körperliche Anstrengungen, Alkohol und Saunabesuche meiden.

Meist sind diese Nebenwirkungen harmlos und vorübergehend, nur selten ist eine Behandlung erforderlich. Solltest du doch starke Nebenwirkungen haben, wird dein Arzt oder deine Ärztin die Dosis verringern.

Wann sollte die Behandlung stattfinden?

Voraussetzung für die Immuntherapie bei Heuschnupfen ist eine gesicherte Diagnose. Das heißt, dein Arzt hat mittels Tests festgestellt, dass deine Symptome auf eine Allergie zurückgehen und nicht auf eine andere Erkrankung. Zudem solltest du nicht länger als fünf bis zehn Jahre an der Allergie leiden.

Wann die Desensibilisierung bei Heuschnupfen stattfinden soll, ist saisonabhängig. Bei einer Pollenallergie solltest du vor Start der Pollenflugsaison mit der Therapie beginnen. Dann hat dein Immunsystem Zeit, sich an das Allergen zu gewöhnen und wird nicht noch zusätzlich durch die fliegenden Pollen belastet. Manchmal kann eine Immuntherapie auch bei Asthma helfen. Leidest du an Asthma bronchiale, sprich mit deinem Arzt, ob eine Therapie für dich in Frage kommt.

Heuschnupfen, Hyposensibilisierung und Co – bei welchen Allergien ist eine Therapie möglich?

Die Hyposensibilisierung eignet sich nicht für jede Allergie. Die Immuntherapie wird bei Allergien angewendet, die dadurch entstehen, dass du Allergene einatmest. Das können zum Beispiel Pollen, Tierhaare oder Milben sein. Außerdem hilft die Immuntherapie bei einer Allergie gegen Bienen- oder Wespengift. Folgende Allergien können behandelt werden:

  • Gräser-, Getreide- und Kräuterpollen,
  • Baumpollen,
  • Hausstaubmilben sowie
  • Wespen- und Bienengift.

Bei Lebensmittelallergien empfiehlt man das Weglassen der auslösenden Speisen oder Getränke. Eine Hyposensibilisierung ist da nicht sinnvoll. Da es aber gerade bei der Erdnussallergie häufig schwere Verläufe bis hin zum Allergieschock gibt, ist hier auch eine Hyposensibilisierung erhältlich.


Pollen und Co. machen dir das Leben schwer? Was du bei allergischen Reaktionen tun kannst, liest du hier: Geben Sie Pollen keine Chance – Tipps für Sport mit Heuschnupfen | KNAPPSCHAFT.

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