10.000 Schritte am Tag

Eine Frau wandert, um 10.000 Schritte am Tag zu erreichen

Das steckt hinter dem Mythos.

Der Mythos der 10.000 Schritte am Tag hält sich hartnäckig. Doch woher kommt er? Und wie viele Schritte braucht es wirklich? In unserem Magazinbeitrag erfährst du, wie viel Bewegung am Tag gesund ist und wir geben dir wertvolle Tipps, wie du mehr Bewegung in deinen Alltag einbauen kannst. Jetzt lesen!

Darum ist Bewegung im Alltag wichtig.

Dein Körper ist für Bewegung gemacht – nicht fürs ständige Sitzen. Früher war Bewegung ganz normal: Gehen, Tragen, Arbeiten und ein aktiver Alltag im Freien. Heute verbringen viele von uns den Großteil des Tages im Büro oder vor dem Bildschirm. Das hat Folgen.

Tipp unserer Expertin:
Nina Reichwein Portrait
Nina Reichwein, Dipl. Sportwissenschaftlerin

Tipp unserer Expertin:

Wenn du dich zu wenig bewegst, baut dein Körper Muskeln ab und der Stoffwechsel wird träge. Du fühlst dich oft müde, obwohl du eigentlich ausgeruht bist. Schon längere Phasen ohne Bewegung führen dazu, dass der Körper Entzündungszeichen zeigt – du merkst das zum Beispiel an Antriebslosigkeit oder Verspannungen.

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Bewegung ist also kein „Extra“, sondern eine Grundvoraussetzung für deine Gesundheit. Schon wenige tausend Schritte am Tag machen einen Unterschied.
Und wer sich regelmäßig bewegt, senkt sein Risiko für Krankheiten wie

  • Diabetes Typ 2,
  • Bluthochdruck,
  • Übergewicht,
  • Muskelschwund,
  • Fettstoffwechselstörungen und
  • Herz-Kreislauf-Erkrankungen.

Wenn du dich im Alltag mehr bewegst, tust du etwas für Herz, Muskeln, Stoffwechsel und dein allgemeines Wohlbefinden. Schon kleine Veränderungen – wie Treppensteigen, Spazierengehen oder mal zu Fuß einkaufen – können langfristig einen großen Unterschied machen.

Ein Paar spaziert, um 10.000 Schritte am Tag zu erreichen

Woher stammt der Mythos der 10.000 Schritte am Tag?

Du hast sicher schon gehört, dass du 10.000 Schritte am Tag gehen solltest, um fit zu bleiben. Aber wusstest du, dass diese Zahl gar nicht aus der Wissenschaft stammt?

Die berühmte „10.000-Schritte-Regel“ kommt tatsächlich aus einer Werbekampagne – und zwar aus Japan. Im Jahr 1964, als in Tokio die Olympischen Spiele stattfanden, brachte die Firma Yamasa den ersten tragbaren Schrittzähler auf den Markt.
Das Gerät hieß „Manpo-kei“, was übersetzt so viel bedeutet wie „10.000-Schritt-Zähler“. Der Name setzt sich aus den japanischen Wörtern „man“ (10.000), „po“ (Schritt) und „kei“ (Zähler) zusammen.

Weil der Name eingängig war, blieb die Zahl hängen – und wurde bald als Faustregel für Gesundheit übernommen. Seitdem glauben viele Menschen, dass genau 10.000 Schritte pro Tag notwendig sind, um fit zu bleiben.

Mittlerweile ist klar, dass die Zahl willkürlich gewählt wurde. Es gibt keinen Beweis, dass ausgerechnet 10.000 Schritte nötig sind.
Wichtiger ist die Bewegung an sich – also, dass du regelmäßig aktiv bist und dich ausreichend bewegst.

Schon weniger Schritte am Tag können einen positiven Effekt auf die Gesundheit haben. Und entscheidend ist oft nicht nur, wie viele Schritte du gehst, sondern wie schnell.

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Müssen es wirklich 10.000 Schritte am Tag sein?

Neben Arbeit, Haushalt und Freizeitaktivitäten kann es schwierig sein, das Ziel von 10.000 Schritten am Tag einzuhalten.  Und vielleicht fragst du dich: Musst du wirklich so viele Schritte am Tag gehen? Die Antwort ist: Nicht unbedingt – aber 10.000 Schritte sind ein gutes Ziel. Ein Tempo von etwa 100 Schritten pro Minute gilt schon als mittlere Belastung, die Herz und Kreislauf stärkt. Das heißt: Wenn du zügig gehst, profitierst du gesundheitlich – auch wenn du die 10.000 nicht ganz erreichst.

Auch weniger Schritte können einen positiven Effekt auf die Gesundheit haben. Schon ab etwa 4.000 bis 5.000 Schritten pro Tag sinkt das Risiko, an Herz-Kreislauf-Erkrankungen zu sterben. Und wer rund 8.000 Schritte schafft, hat bereits ein deutlich geringeres Risiko für viele Zivilisationskrankheiten. Jeder Schritt zählt – wirklich! 

Experten-Wissen:

Wenn du fit werden oder bleiben möchtest, solltest du auf rund 150 Minuten Bewegung pro Woche kommen – zum Beispiel durch Radfahren, Schwimmen oder zügiges Gehen. Wer gezielt abnehmen möchte, sollte versuchen, rund 13.000 Schritte täglich zu erreichen und mindestens 300 Minuten pro Woche moderat aktiv zu sein.

Wichtig ist, dass du regelmäßig in Bewegung kommst und dich Schritt für Schritt steigerst. Denn egal, ob du 4.000, 8.000 oder 10.000 Schritte gehst – Bewegung wirkt immer positiv. Schon kleine Veränderungen im Alltag können viel bewirken: die Treppe statt den Aufzug nehmen, zu Fuß einkaufen gehen oder einfach eine Haltestelle früher aussteigen. Jede Bewegung stärkt deinen Körper, verbessert deine Stimmung und kann Krankheiten vorbeugen.

Eine Frau läuft die Treppe und erreicht 10.000 Schritte am Tag

Sammel lieber Minuten statt Schritte.

Anstatt nur auf die Anzahl deiner Schritte zu achten, lohnt es sich, auf die Minuten der Bewegung zu schauen. Denn nicht die Zahl auf dem Schrittzähler entscheidet darüber, wie gesund du bist, sondern wie regelmäßig und intensiv du dich bewegst.

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) gibt klare Empfehlungen, wie viel Bewegung Menschen in unterschiedlichen Altersgruppen benötigen, um gesund zu bleiben. Dabei unterscheidet sie zwischen moderater, intensiver und ergänzender körperlicher Aktivität.

ZielgruppeEmpfohlene BewegungsdauerArt der AktivitätZusätzliche Empfehlungen
Erwachsene (18 bis 64 Jahre)150 bis 300 Minuten pro Woche moderat oder 75 bis 150 Minuten intensivZügiges Gehen, Radfahren, Schwimmen, Laufen, AusdauersportKombination aus beidem ideal; zusätzlich Muskeltraining an zwei Tagen pro Woche
Ältere Erwachsene (65+ Jahre)Wie Erwachsene: 150 bis 300 mindestens  moderat oder 75 bis 150 Minuten  intensivBewegung angepasst an individuelle LeistungsfähigkeitZusätzlich Balance- und Beweglichkeitstraining, um Stürze zu vermeiden
Kinder & Jugendliche (5 bis 17 Jahre)Mindestens 60 Minuten pro TagLaufen, Spielen, Radfahren, Sportarten mit BewegungMischung aus moderater und intensiver Aktivität; auch muskel- und knochenstärkende Übungen empfohlen

Diese Empfehlung lässt sich flexibler umsetzen als das Ziel von 10.000 Schritten. Du kannst deine Bewegungsminuten auf verschiedene Aktivitäten verteilen – Hauptsache, du kommst regelmäßig in Schwung. Schon 150 Minuten moderates Gehen pro Woche reichen aus, um dein Herz-Kreislauf-System zu stärken und Krankheiten wie Diabetes Typ 2 oder Bluthochdruck vorzubeugen. Wichtig ist dabei nicht, jeden Spaziergang exakt zu messen oder auf deinen Tracker zu schauen. Achte lieber auf dein Körpergefühl: Wenn du dich beim Gehen leicht außer Atem fühlst, aber trotzdem wohl und aktiv, bist du genau richtig unterwegs. Es muss kein schweißtreibendes Workout sein – auch ein zügiger Spaziergang zählt.

Wenn du dein Tempo hin und wieder erhöhst, erreichst du deine Wochenziele fast automatisch. Du musst also keine 10.000 Schritte am Stück schaffen, sondern einfach Minuten sammeln, die dich wirklich in Bewegung bringen. So bleibst du fit, stärkst dein Herz und tust jeden Tag etwas Gutes für deine Gesundheit – Schritt für Schritt, Minute für Minute.

Eine Person kontrolliert die Schrittzahl auf einer Smartwatch

Tipps für mehr Bewegung im Alltag.

  • Nimm, wann immer es möglich ist, die Treppe statt den Aufzug oder der Rolltreppe. Simpel, aber effektiv.
  • Integrier Bewegung in den Arbeitsalltag: statt Bahn oder Auto zu nehmen, kannst du den Weg zur Arbeit laufen oder eine Station eher aussteigen. Oder du machst einen kleinen Spaziergang in der Mittagspause oder nach Feierabend. 
  • Auch während der Arbeitszeit musst du nicht an den Schreibtisch gefesselt sein. Lauf beim Telefonieren hin und her oder spar dir diese eine E-Mail – geh direkt zu deinen Kollegen und kläre das Thema persönlich. Auch Walking-Meetings können eine gute Möglichkeit sein, den Arbeitsalltag aktiver zu gestalten.
  • Im Homeoffice kannst du während des Sitzens die Beinpumpe aktivieren. Dabei rollst du deine Füße immer wieder von den Zehen auf die Fersen und wieder zurück.
  • Auch der Haushalt kann mit etwas Bewegung aktiver gestaltet werden. Beim Putzen kannst du dir Musik anmachen und dabei etwas tanzen. Oder verwandle das Ausräumen des Geschirrspülers in ein Workout, indem du dich bei jedem Teller streckst.

Extra-Tipp:

Wenn du dich dauerhaft zu mehr Bewegung motivieren willst, hilft es, deine Erfolge sichtbar zu machen. Am besten funktioniert das mit einem Bewegungstagebuch oder einem Fitnesstracker. Beide helfen dir, dranzubleiben und deine Fortschritte zu erkennen – und genau das ist oft der größte Motivationsschub. Trag deinen Tracker oder Schrittzähler eine Woche lang und beweg dich ganz normal, ohne etwas zu verändern. Notier jeden Abend, wie viele Schritte du gemacht hast oder wie viele Minuten du aktiv warst. Am Ende der Woche berechnest du deinen Durchschnittswert – das ist dein persönliches Basisniveau. Von hier aus kannst du dich Schritt für Schritt steigern.

Setz dir kleine, realistische Ziele: zum Beispiel jeden Tag 500 Schritte mehr oder 5 zusätzliche Bewegungsminuten. Das klingt wenig, aber nach ein paar Wochen wirst du merken, wie viel sich verändert hat – du fühlst dich fitter, energiegeladener und stolz auf das, was du geschafft hast.

Wenn du magst, kannst du dein Bewegungstagebuch noch persönlicher gestalten: Notier, welche Aktivitäten dir Spaß gemacht haben, wann du dich besonders gut gefühlt hast oder wo du Schwierigkeiten hattest. So erkennst du mit der Zeit, was dich wirklich motiviert – und bleibst dauerhaft in Bewegung. Egal ob auf Papier, im Handy oder mit ein

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