Bewegung für Kinder – so wichtig ist sie für das Heranwachsen

Ein kleiner Junge planscht in einem Pool

Körperliche Aktivitäten fördern eine gesunde kindliche Entwicklung.

Bewegen sich Grundschüler wirklich immer ungeschickter? In Studien zeigt sich, dass für viele Kinder schon das Rückwärtslaufen oder das Zubinden der Schuhe zur Herausforderung geworden ist. Wie kommt es dazu? Die Hauptursache ist schnell ausgemacht: Viele Kinder haben Bewegungsmangel. Meist verursacht durch zu viel Bildschirmzeit, Elterntaxis und Desinteresse an Sport. Das wird leider oft von den Eltern vorgelebt. Dabei ist Bewegung für Kinder ein wichtiger Faktor, um gesund aufzuwachsen und späteren Problemen vorzubeugen.

Babys sind sehr aktiv – Die Entdeckungsreise beginnt ganz früh.

Bewegung spielt von Anfang an eine große Rolle in der Entwicklung unseres Körpers. Schon im Mutterleib treibt das ungeborene Kind Sport. Und nach der Geburt nimmt der Bewegungsdrang noch mal zu. Das Baby beginnt, sein Köpfchen anzuheben, Arme und Beine von sich zu strecken und nach Dingen zu greifen. Diese Impulse solltest du unbedingt unterstützen. Wichtig ist, dass dein Baby nicht eingeengt wird und sich frei entfalten kann. Stundenlanges Liegen in der Babyschale oder dem Kinderwagen ist da eher schädigend und hemmt die motorische Entwicklung.

Ein Kleinkind bekommt einen roten Ball von einem Erwachsenen gereicht

Kleinkinder lieben das Spiel – Bewegung ist der Schlüssel zum Lernen.

Kleine Kinder haben einen starken Drang nach Bewegung. Sie lieben das freie Spiel mit anderen Kindern und möchten sich bewegen. Daher ist es gar nicht nötig, sie schon im Kleinkindalter für einem bestimmten Sport anzumelden. Allerdings kann es auch nicht schaden, sich einer Spielgruppe anzuschließen, die Bewegung fördert. In den ersten Lebensjahren reicht es aber in der Regel, regelmäßig die Spielplätze der Umgebung zu besuchen. Auf denen kann dein Kind seinen Bewegungsdrang auf spielerische Weise ausleben – ebenso im Kindergarten. Auch der Spaß kommt dabei nicht zu kurz. Am Wochenende sollten nach Möglichkeit auch Mama und Papa ins Spiel einbezogen werden.

Buggys früh abschaffen – Wann und warum es Sinn macht.

Irgendwann in der Entwicklung deines Kindes stellt sich die Frage nach dem Nutzen des Buggys. Viele Kinder wollen gerne laufen und lassen ihren Buggy schnell links liegen. Sicherlich hat er in bestimmten Situationen weiterhin seine Berechtigung. Und dein Kind wird von sich aus nach ihm verlangen, wenn es zu müde wird. Du musst dir also keine Sorgen machen, dass dein Nachwuchs sich überanstrengt. Im Gegenteil. Gib deinem Kind unbedingt die Möglichkeit, sich bis zur Leistungsgrenze zu verausgaben, wenn es das möchte. Gemeinsame Spaziergänge an der frischen Luft in Wald und Feld sind zudem eine Freude für die ganze Familie. Ab einem gewissen Alter kommen auch gemeinsame Radtouren oder Ausflüge mit Inline-Skates infrage.

Schulkinder brauchen Bewegung – Selbständigkeit durch Aktivität.

Sobald die Kita-Zeit vorbei ist, müsst ihr euch einer neuen Herausforderung stellen: dem Schulweg. Sogenannte Elterntaxis stehen in letzter Zeit immer häufiger in der Kritik. Nicht zuletzt, weil sie der Umwelt schaden und die Unfallgefahr vor Schulen erhöhen. Wird der Weg von Anfang an zu Fuß, per Fahrrad oder Roller zurückgelegt, hat das viel Positives. Einerseits haben Kinder die Möglichkeit, vor dem anstehenden Schultag eine Portion Frischluft zu tanken und munter zu werden. Andererseits erlernen sie von klein auf das richtige Verhalten im Straßenverkehr und verbessern ihre motorischen Fähigkeiten. Vielleicht bietet sich auch die Möglichkeit, den Schulweg gemeinsam mit anderen Kindern zu gehen? Gemeinsame Erlebnisse stärken auch die soziale Entwicklung.

Tipp unseres Experten:
Portrait Gerrit Lautner
Dr. Gerrit Lautner, Ärztlicher Direktor der Kinder- und Jugendklinik Gelsenkirchen

Tipp unseres Experten:

„Dem Kind die Möglichkeit zur Bewegung anbieten, ihm aber auch bei Erschöpfung die Erholung, die es braucht, gewähren.“

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Kindersport – Welcher Sport gefällt deinem Kind?

Spätestens ab dem Eintritt ins Grundschulalter kristallisieren sich individuelle Vorlieben heraus. Ihr könnt gemeinsam darüber nachdenken, welche sportliche Aktivität infrage kommt. Bis ihr den beliebtesten Sport ausgemacht habt, ist es clever, einige Sportarten auszutesten. In vielen Sportvereinen gibt es Schnupperstunden, die kostenfrei sind.

Bewegung ist wichtig für Kinder – Gesund durch Vorbeugen.

Ein Mangel an Bewegung ist nicht immer offensichtlich. Es gibt Anhaltspunkte wie zum Beispiel Übergewicht, die für ein Ungleichgewicht zwischen Ernährung und Bewegung sprechen. Viele gesundheitliche Probleme entwickeln sich aber erst langsam und bleiben daher zunächst unentdeckt. Die Folgen der körperlichen Entwicklung sind chronische Krankheiten wie Diabetes, Bluthochdruck oder Gelenkschmerzen. Sie beeinträchtigen das gesunde Wachstum des Körpers erheblich. Später ist es dann sehr mühsam, den körperlichen Schaden zu beheben.

Hier heißt es also: Vorbeugen. Und das ist gar nicht so schwer. Denn Kinder lernen sehr schnell und haben von Natur aus Spaß an der Bewegung. Am besten ist es natürlich, wenn Eltern Bewegung vorleben und so oft wie möglich in den Alltag integrieren. In unserem Magazinbeitrag „Gesund durch Sport“ liest du mehr über die zahlreichen Vorteile von ausreichend Bewegung im Erwachsenenalter.

Extra-Tipp:

Sieben Tipps für mehr Bewegung bei Kindern:

  1. Raum für Bewegung schaffen.
  2. Zeit für Bewegung einplanen und umsetzen.
  3. Altersgerecht aktiv sein (passende Sportschuhe oder richtige Rahmenhöhe beim Fahrrad).
  4. Lob aussprechen und Motivation fördern.
  5. Ab und zu die Kinder auspowern.
  6. Das Kind beobachten und auf Vorlieben eingehen.
  7. Selbst als gutes Beispiel vorangehen.

Interesse an einer ausgewogenen Ernährung für die ganze Familie? Einfach die kostenlose App „Lebensstark ernährt“ nutzen. Mit ihr helfen wir jungen Eltern, sich und ihre Kinder gesund zu ernähren. Und geben Tipps zu den Ernährungsbedürfnissen von Schwangeren, Stillenden, Babys und Kleinkindern.

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