Wenn Kinder zu Teenagern werden.
Die Vorpubertät beschreibt eine Übergangszeit, in der Kinder zu Jugendlichen werden. Die Vorpubertät leitet die eigentliche Pubertät ein. Diese Veränderung macht sich nicht nur in der körperlichen Entwicklung, sondern auch geistig bemerkbar. Welche Anzeichen zur Vorpubertät gehören, liest du hier:
- Ab wann beginnt die Vorpubertät?
- Erste Phase der Vorpubertät: Noch ist es ruhig.
- Zweite Phase der Vorpubertät: Merkmale.
- Tipps für die Eltern.
Ab wann beginnt die Vorpubertät?
So verschieden wie Kinder sind, so unterschiedlich ist auch der Beginn der Vorpubertät. Manche Kinder zeigen bereits mit sieben Jahren erste Anzeichen der Vorpubertät, andere erst mit acht oder neun Jahren. Auch hier sind Mädchen meistens früher dran als Jungen.
Extra-Tipp:
„Körper und Psyche fangen langsam an sich zu verändern. Daher ist das allmähliche Ende der Kindheit für die Kinder – und auch für ihre Eltern – nicht immer leicht. Einerseits spielen sie noch mit Lego, Barbie und Co. Kuscheln mit den Eltern muss ebenfalls sein. Andererseits sind die Kinder abweisend gegenüber ihren Eltern und wollen unbedingt mit ihren Freunden und Freundinnen oder noch besser, mit größeren Kindern oder Jugendlichen mithalten„, sagt Lis Wantia, Health Adviserin im WIR-Walk In Ruhr, Zentrum für Sexuelle Gesundheit und Medizin in Bochum
Erste Phase der Vorpubertät: Noch ist es ruhig.
Meist beginnt die erste Phase der Vorpubertät mit acht bis zehn Jahren. Dieser Abschnitt verläuft häufig noch unauffällig. Bei der Vorpubertät – mit 8 Jahren also ungefähr – tut sich einiges im Kopf. Die Kinder sind sehr wissbegierig und sie können logisch argumentieren. Ihre intellektuellen Fähigkeiten entwickeln sich merklich weiter.
Experten-Wissen:
„In der Beziehung zu ihren Eltern machen sich bereits die ersten Versuche bemerkbar, unabhängig werden zu wollen. Aber noch orientieren sich Kinder an ihren Eltern“, erklärt Lis Wantia.
Bereits jetzt kann es zu einer Hormonumstellung kommen. Bei Mädchen löst sie oft einen Wachstumsschub aus, bei Jungen erfolgt dies in der Regel später.
Zweite Phase der Vorpubertät: Merkmale.
Im Alter von elf bis zwölf Jahre setzt der zweite Abschnitt der Vorpubertät ein. Nun sind die Hormone etwas deutlicher spürbar. In der Folge kommt es zu körperlichen Veränderungen und das Gehirn entwickelt sich weiter. Die Entwicklung ist in dieser Phase von Kind zu Kind sehr unterschiedlich. Und sie kostet Kraft. Kinder in der Vorpubertät schlafen teilweise mehr als sonst, fühlen sich häufig schlapp und essen mehr. Eltern werden die ersten Verhaltensänderungen bei ihren Kindern feststellen: Sie sind in ihrem Verhalten noch recht kindlich und suchen die Nähe zu den Eltern. Gleichzeitig wollen sie sich abgrenzen und sind mitunter ablehnend gegenüber Erwachsenen. Kinder fühlen sich häufig unverstanden und sie testen ihre Grenzen aus.
In dieser Phase zeigen die Kinder oft die folgenden Merkmale:
- Stimmungsschwankungen
- Streben nach Unabhängigkeit
- Ablehnung der Eltern
- Hin- und Herschwanken zwischen Unternehmungslust und Antriebslosigkeit
Jungs und Mädchen reagieren auf die Umstellung teilweise unterschiedlich. Jungen haben teilweise sehr viel Energie, die sie loswerden müssen. Still zu sitzen – wie es in der Schule gefragt ist – fällt ihnen schwer.
Mädchen dagegen können in sich gekehrt sein und ziehen sich zurück. Eltern können teilweise Stimmungsschwankungen beobachten. Besonders jetzt ist es wichtig, einen Ausgleich zu Schule und Familie zu schaffen. Das geht super über Hobbies und Sport für Kinder.
Tipps für die Eltern.
Tipp unserer Expertin:
„Eltern sollten in dieser Zeit für ihre Kinder da sein, ihnen zuhören, zusammen Unternehmungen planen und die gemeinsame Bindung stärken. Denn noch hält sich die Ablehnung der Kinder gegenüber ihren Eltern in Grenzen. Auch weiterhin ist es wichtig, dass Eltern konsequent sind und Grenzen setzen, aber ihren Kindern liebevoll und mit Respekt zu begegnen“, erklärt Lis Wantia.
Expertinnenprofil lesenWeitere Tipps können Eltern helfen:
- Miteinander reden: Miteinander reden stärkt die Beziehung und zeigt dem Kind, dass es ernst genommen wird. Einem vorpubertierenden Kind solltest du ein Gespräch nicht aufdrängen. Es gibt aber trotzdem Möglichkeiten, ungezwungen ins Gespräch zu kommen, zum Beispiel beim gemeinsamen Essen.
- Zuhören: Dein Kind möchte gehört und gesehen werden. Wenn du ein offenes Ohr für die Sorgen, Nöte und Alltagsgeschichten deines Kindes zeigst, stärkt das auch sein Selbstwertgefühl.
- Freiheiten einräumen: Lass dein Kind auch selbstbestimmt entscheiden.
- Eigene Fehler zugeben: Wenn du selbstkritisch mit eigenen Fehlern umgehst, begegnest du deinem Kind mit Respekt und Wertschätzung.
- Das Wir-Gefühl stärken: Gemeinsame Erlebnisse sorgen für eine feste Bindung. Geht zusammen ins Kino, macht einen Ausflug, bastelt etwas zusammen. Wenn ihr regelmäßig gemeinsam etwas unternehmt, entwickelt ihr eine Routine für diese Aktionen. Das stärkt die Beziehung – besonders in der Vorpubertät.
Wenn du Fragen rund um deine Sexualität hast, steht dir mit #unverschaemt ein kostenloses Beratungsangebot zur Verfügung.
Der Artikel war wirklich sehr informativ bis zu dem Punkt mit den Jungen und Mädchen. Ich finde es so wichtig dass wir diese Geschlechterstereotype endlich Mal loslassen. Jungs können sich ebenso zurückziehen und in sich kehren (wahrscheinlich sogar noch viel öfter als Mädchen aufgrund der Sozialisierung) und Stimmungsschwankungen haben, während Mädchen genauso Bewegungsdrang haben und das Stillsitzen eine Qual sein kann. Gerade bei solchen Artikeln ist es doch echt wichtig diese Stereotype nicht weiter zu reproduzieren.
Das Jungen etwas können ändert aber nix an der Realität.
Ich denke, dass es viel Hormon gesteuert ist, da unterscheiden sich die Geschlechter ja doch.
Die Passage im Text wird eingeleitet mit dem Satz „Jungs und Mädchen reagieren auf die Umstellung teilweise unterschiedlich.“.
Die möglichen Unterschiede werden dann genannt. Das ist kein Reproduzieren von Geschlechtsstereotypen, sondern schlicht die Realität.
Du selbst verwendest allerdings reine persönliche Vermutungen für die Einordnung von Verhaltensweisen.
Es wird doch klar und deutlich gesagt das sich Mädchen und Jungen unterschiedlich reagieren das schließt doch deine Annahme nicht aus, es heißt ja nicht das Mädchen nicht aktiv sein können und ihnen das stillsitzen auch schwer fallen kann genauso ist es anders herum auch bei Mädchen. Es ist nur eine richtweisen und wir es häufig vorkommt. Ich habe es so zum Beispiel nicht raus gelesen das es spezifisch für ein Geschlecht gilt