Kreuzallergie – Symptome

Junge Frau isst einen Apfel und hat keine Kreuzallergie Symptome

Diese Kreuzallergie-Symptome solltest du kennen

Eine Allergie kommt selten allein. Das hast du bestimmt schon mal gehört. Häufig steckt eine sogenannte Kreuzallergie dahinter. Doch was ist eigentlich eine Kreuzallergie? Sie tritt in Verbindung mit anderen Allergien auf. Das ist zum Beispiel bei Pollenallergien der Fall. Wenn Lebensmittel die gleichen Proteine haben wie Pollen, reagieren Personen mit Heuschnupfen dann auch auf diese Lebensmittel. Das Immunsystem schlägt hier fälschlicherweise Alarm und versucht, die Proteine zu bekämpfen. Mehr zu Kreuzallergien, Symptomen und Behandlung liest du im Artikel.

Woher kommen Kreuzallergien?

Wissenschaftlichen Studien zufolge schätzen Expertinnen und Experten, dass 60 Prozent aller Lebensmittelallergien von den sogenannten Aeroallergenen, also Inhalationsallergenen wie Blütenpollen, Hausstaubmilben oder Schimmelpilzsporen, ausgelöst werden.

Tipp unseres Experten:
Portrait Markus Bruckhaus-Walter
Dr. Markus Bruckhaus-Walter, Sportmediziner und Experte der KNAPPSCHAFT

Tipp unseres Experten:

„Unterschieden wird zwischen einer ‘echten Allergie’, die bei hitze- und verdauungsstabilen Allergenen ausgelöst wird. Oder einer Kreuzallergie, die nur dann bei Lebensmitteln auftaucht, wenn schon eine Inhalationsallergie besteht“, erklärt Allgemeinmediziner Dr. Markus Bruckhaus-Walter.

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Welche Nahrungsmittel lösen eine Kreuzallergie aus?

Das kann ganz unterschiedlich sein. Ein Beispiel: Wenn ein Mensch eine Birkenpollen-Allergie hat, dann reagiert das Immunsystem auf bestimmte Eiweiße, die bei der Blüte der Birke freigesetzt werden. Das Immunsystem kann aber nicht unterscheiden, ob die allergieauslösenden Eiweiße aus Pollen oder einer anderen Quelle kommen.

Experten-Wissen:

Der Experte: „So enthalten beispielsweise Lebensmittel wie Äpfel oder Walnüsse Proteine, die denen aus den Allergenen der Pollen sehr ähnlich sind. Die allergische Reaktion mit den einhergehenden Symptomen bezeichnet man dann als Kreuzallergie, auch bekannt als Birkenpollen-Nuss-Obst-Syndrom.“

Weitere Kreuzallergien sind:

  • Latex-Frucht-Syndrom: Dabei weist das Naturlatex eine ähnliche Eiweißstruktur auf wie beispielsweise die Cashewnuss, Kartoffeln, Buchweizen, Sellerie, Paprika, Tomate und eine Reihe an Obstsorten wie Papaya, Ananas und Mango. Aber auch beim Kontakt mit Pflanzen ist eine Kreuzreaktion möglich, wie zum Beispiel bei der Birkenfeige, bei Oleander oder dem Gummibaum.
  • Bei einer Bienengiftallergie kann der oder die Betroffene auch auf Wespen oder Honig mit einer allergischen Reaktion reagieren.
  • Bei Getreidepollen oder Gräserpollen geht häufig eine Tomatenallergie mit einer Allergie gegen Weizen- und Roggenmehl einher.

Übersicht über die verschiedenen Kreuzallergien

AllergieMögliche Kreuzallergie
WespengiftBienengift,
Hornissengift
VögelWeitere Vogelarten,
Federn,
Eier
SchimmelpilzePenicillin
NüsseAndere Nüsse,
Mandeln,
Mohn,
Roggenmehl,
Sesam,
Sonnenblumensamen
Nager (zum Beispiel Hamster)Andere Nager
(zum Beispiel Meerschweinchen)
LatexAvocado,
Banane,
Kiwi,
Passionsfrucht,
Papaya,
Feige,
Beifuß,
Birkenfeige,
Sellerie,
Ambrosia
KuhmilchRinderhaare,
Rindfleisch,
Kalbsfleisch
KatzenWildkatzen,
Schweinefleisch,
Hautschuppen von Hunden und Pferden
HundeOberste Haut-Schleimhautschicht (Epithelien) von Füchsen,
Katzen und Pferden
HühnereiEnte,
Gans,
Huhn,
Kanarienvogel,
Papagei,
Taube,
Wellensittich
HausstaubmilbenSchalen- und Krustentiere wie Garnelen,
Schrimps oder Hummer,
Vorratsmilben
HaselpollenBirke,
Erle,
Rotbuche,
Eiche (selten)
GräserpollenErdnuss,
Soja,
Erbsen,
Linsen,
Bohnen,
Tomate,
Pfefferminze,
Gerste,
Hafer,
Roggen,
Weizen,
Rohe Kartoffel
GetreidepollenWeizen,
Mehl,
Dinkel,
Mais,
Gerste,
Hafer,
Hirse,
Reis
FischWeitere Fischarten,
Hühnerei,
Haselnuss
BeifußpollenSellerie,
Kräuter,
Anis,
Pfeffer,
Chili,
Muskat,
Zimt,
Kamille,
Tomate,
Gurke,
Paprika,
Melone
BienengiftHummeln,
Wespen,
Bestandteile von Honig
BirkenpollenStein- und Kernobst,
Erdbeere,
Kartoffel,
Rohe Karotte,
Rohe Tomate,
Sellerie,
Haselnuss,
Erdnuss,
Walnuss,
Wandeln,
Erle,
Hasel,
Ambrosia,
Beifuß
Quelle: Heppt & Bachert, 2011
Frau leidet an Kreuzallergie Symptomen im Frühling

Welche Symptome können bei einer Kreuzallergie auftreten?

Im Gegensatz zu herkömmlichen Allergien wie Heuschnupfen treten bei Kreuzallergien auch schwere Symptome auf. Mögliche Symptome sind:

  • Nesselsucht oder juckende Quaddeln
  • Magen-Darm-Beschwerden
  • Atemwegsstörungen wie asthmaartige Beschwerden

Symptome, die sowohl bei einer Kreuzallergie als auch bei einer Inhalationsallergie vorkommen, sind:

  • Kribbeln und Jucken im Mund und auf der Zunge
  • Angeschwollene Lippen
  • Gerötete Augen und geschwollene Augenlider
  • Bläschen im Mund und an den Lippen

Wie wird die Diagnose Kreuzallergie gestellt?

Bei Verdacht auf eine Allergie, ob herkömmliche Allergie oder Kreuzallergie, wird eine Untersuchung bei einem Allergologen – in der Regel einem Hautarzt – durchgeführt, der sogenannte Pricktest.

Falls der Pricktest trotz typischer allergischer Symptome nicht eindeutig oder die Reaktion nur schwach ausfällt, können Allergologen auch noch weitere Untersuchungen, zum Beispiel Bluttests, durchführen. Ob das erforderlich ist, besprichst du direkt mit deinem Arzt oder deiner Ärztin.

Kreuzallergie – was darf ich essen?

Um diese Frage zu beantworten, ist es wichtig, dass dein Arzt oder deine Ärztin eine genaue Diagnose stellen. Dazu empfehlen wir dir zunächst, deine Symptome aufzuschreiben und einen Termin für einen Allergietest beim Arzt zu machen. Wenn du bereits eine Allergie hast, dann kann dir ein Ernährungstagebuch weiterhelfen.

So kannst du sehen, auf welche Nahrungsmittel und in welchen Situationen du allergisch reagierst. Ob Symptome auftreten, hat auch mit der Zubereitungsart zu tun. Bei der Birkenpollen-Allergie kann es sein, dass du auf frische Äpfel allergisch reagierst. Bei gekochten Äpfeln oder bei pasteurisierten Säften zerfällt aber der Eiweiß-Baustein, der für die Kreuzallergie und die unangenehmen Symptome verantwortlich ist.

Extra-Tipp:

„Eine spezielle Behandlung gegen Allergien gibt es derzeit leider nicht“, sagt Dr. Bruckhaus-Walter. „Die Kreuzallergie wird genauso behandelt wie herkömmliche Allergien. Das bedeutet: Symptome lindern, Allergenen aus dem Weg gehen und, wenn möglich, eine Hyposensibilisierung wie bei Heuschnupfen durchführen lassen.“


Die Kosten für den Allergie-Test und die Behandlung übernimmt die KNAPPSCHAFT.  Weitere Informationen dazu findest du auf unserer Webseite unter Behandlungskosten.

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