Schwangerschaftsdiabetes vorbeugen

Eine Frau kauft Gemüse um Schwangerschaftsdiabetes vorzubeugen

So schützt du dich und dein Baby.

Schwangerschaftsdiabetes tritt bei vielen Frauen unerwartet auf, kann aber durch eine gesunde Lebensweise oft verhindert werden. Besonders eine ausgewogene Ernährung und ausreichend Bewegung spielen eine wichtige Rolle, um den Blutzucker stabil zu halten und das Risiko zu senken. Im Magazinbeitrag erfährst du, welche Maßnahmen helfen können, Schwangerschaftsdiabetes vorzubeugen und worauf du während der Schwangerschaft achten solltest.

Was ist Schwangerschaftsdiabetes?

Schwangerschaftsdiabetes ist eine spezielle Form von Diabetes, die erstmals während der Schwangerschaft auftritt. Durch hormonelle Veränderungen reagiert der Körper schlechter auf Insulin, sodass der Blutzuckerspiegel ansteigt. In den meisten Fällen verursacht die Erkrankung keine spürbaren Symptome und wird nur durch einen Blutzuckertest festgestellt. Schwangerschaftsdiabetes verschwindet meist nach der Geburt, kann aber Risiken für Mutter und Kind mit sich bringen. Aufgrund dessen ist ein entsprechendes Screening zur Vorsorge wichtig. Zwischen der 24. und 28. Schwangerschaftswoche wird im Rahmen der regulären Schwangerschaftsvorsorge ein Suchtest mit 50 Gramm Traubenzuckerlösung mit einer Blutentnahme nach einer Stunde durchgeführt. Sind die Ergebnisse im Blut auffällig erfolgt darauf der reguläre Glukosetoleranztest (Zuckertest) mit 75 Gramm Glucose und es werden drei Blutentnahmen durchgeführt.

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Wie entsteht Schwangerschaftsdiabetes?

Tipp unseres Experten:
Experte Dr. Heuser Chefarzt der Klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe
Dr. Thomas Heuser, Chefarzt der Klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe – Brustzentrum der Knappschaft Kliniken Paracelsus Marl

Tipp unseres Experten:

Während der zweiten Hälfte der Schwangerschaft schüttet dein Körper vermehrt Hormone aus. Darunter Cortisol, Östrogen, Progesteron und Prolaktin. Es ist die Aufgabe des Insulins, den Blutzucker in die Zellen zu bringen. Dadurch muss die Insulinproduktion ansteigen.

Ursächlich liegt beim klassischen Bild des Schwangerschaftdiabetes vermutlich eine chronische, bereits vor der Schwangerschaft bestehende Herabsetzung der Insulin-Wirkung (Insulin-Resistenz) an den Zellen vor.  Durch die zusätzlich durch die ab der 20. Schwangerschaftswoche zunehmende physiologische – hormonbedingte- Insulinresistenz wird das Problem verstärkt.

Die endogene Insulinsekretion ist teilweise auch gestört und kann das nur unzureichend ausgleichen. Es entsteht ein relativer Insulinmangel.

Für diese Insulinresistenz gibt es teilweise eine erbliche Veranlagung. Allerdings sind auch beeinflussbare Umweltfaktoren verantwortlich. Der Lebensstil mit falscher hochkalorischer Ernährung wie “fast food“ und Bewegungsmangel und vor allem das Übergewicht beeinflussen vornehmlich die Ausprägung des Gestationsdiabetes. Frauen, die einen Gestationsdiabetes entwickeln, weisen meist die gleichen Risikofaktoren auf wie Frauen mit einem Typ-2-Diabetes.

Das Ergebnis ist ein phasenweise oder dauernd erhöhter Blutzuckerspiegel. Wodurch ein Schwangerschaftsdiabetes entstehen kann.

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Symptome von Schwangerschaftsdiabetes.

Schwangerschaftsdiabetes bleibt für die betroffene Frau oft unbemerkt, da die werdende Mutter meistens keine Symptome wahrnimmt. Unter Umständen können bei der Schwangeren vermehrt Scheideninfektionen oder Harnwegsinfekte auftreten.

Diese Stoffwechselstörung wirkt sich zunächst nur auf das ungeborene Kind aus:
Der Blutzucker der Mutter gelangt als Hauptnährstoff zum Föten. Dieser reagiert auf das Überangebot mit einer Mehrproduktion von Insulin und entwickelt Symptome:

  • Eine übersteigerte Gewichtszunahme und vermehrtes Fruchtwasser sind die typischen Zeichen.
  • Für die Mutter erhöht sich im weiteren Verlauf der Schwangerschaft das Risiko für
  • für die Entwicklung von Bluthochdruck und Infektionen.
  • Es kommt dann häufiger zu Frühgeburten, Kaiserschnitten, Geburtsverletzungen und starken Blutungen nach der Geburt.
  • Ebenso erhöht ist das Risiko für mütterliche Depressionen.

Wegen der Symptomarmut, ist eine frühzeitige Diagnose wichtig. Daher wird im Rahmen der Schwangerschaftsvorsorge ab der 24. Woche ein Diabetes-Screening durchgeführt, bei Risikopatientinnen auch früher.

Auswirkungen eines Schwangerschaftsdiabetes für Mutter und Kind.

Wurde Diabetes bei dir diagnostiziert, ist eine Behandlung unbedingt notwendig.  So werden gesundheitliche Risiken für dich als Mutter und für dein Kind reduziert.

Experten-Wissen:

Die Gesundheit des Babys wird maßgeblich davon beeinflusst, wie gut der Stoffwechsel der Mutter reguliert ist. Ein dauerhaft erhöhter Blutzuckerspiegel führt dazu, dass mehr Glukose über die Plazenta in den Blutkreislauf des Kindes gelangt. Um diesen Überschuss zu verarbeiten, produziert die kindliche Bauchspeicheldrüse verstärkt Insulin. Dieses führt dazu, dass das Baby überdurchschnittlich schnell wächst. Allerdings handelt es sich um eine beschleunigte Gewichtszunahme ohne gleichzeitige Reifung. Es kann somit zur Geburt verhältnismäßig schwerer aber dennoch schlecht angepasster Kinder führen.  Auch können am Termin ein Gewicht von deutlich über 4.000 Gramm das Risiko für Komplikationen unter der Geburt erhöhen und langfristige Auswirkungen auf den Stoffwechsel des Kindes haben, erklärt Dr. Thomas Heuser, Chefarzt der Klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe – Brustzentrum der Knappschaft Kliniken Paracelsus Marl.

Die gesundheitlichen Folgen für Mutter und Kind können weitreichend sein. Umso wichtiger ist es, einem Schwangerschaftsdiabetes vorzubeugen.

Folgen für die MutterFolgen für das Kind
Geburtsverletzungen wie ein Dammriss während der Geburt durch erhöhtes Gewicht des Kindes
Harnwegsinfekte und vaginale Infektionen
Bluthochdruck
Schwangerschaftsvergiftung
Depressionen
Risiko für langfristiges Übergewicht
Risiko für Typ 2 Diabetes
Frühgeburt durch das vermehrte Fruchtwasser
erhöhtes Geburtsgewicht
Geburtskomplikationen wie eine Schulterdystokie
Atemstörungen
Elektrolytstörungen
Neugeborenen-Gelbsucht
Risiko für langfristiges Übergewicht
Risiko für Typ 2 Diabetes
Eine Mutter mit ihrem Kind - es ist wichtig Schwangerschaftsdiabetes vorzubeugen

Diese Risikofaktoren können Schwangerschaftsdiabetes begünstigen

Gerade dann, wenn du bereits vor der Schwangerschaft eine Veranlagung für Diabetes hast, ist die Vorbeugung wichtig. Wie bei Diabetes Typ 2 gibt es auch bei Schwangerschaftsdiabetes einige Risikofaktoren, die eine Erkrankung begünstigen. Das sind vor allem:

  • Übergewicht
  • Alter der Mutter (ab 35 Jahre)
  • Genetische Veranlagung innerhalb der Familie
  • Vergangene Schwangerschaft mit Gestationsdiabetes
  • Hohes Geburtsgewicht des Kindes bei früheren Geburten

Experten-Wissen:

Sollten ein oder mehrere Risikofaktoren auf dich zutreffen, ist es wichtig, dass du gemeinsam mit deiner Ärztin oder deinem Arzt deinen Blutzuckerspiegel im Blick behältst. Und entsprechende Maßnahmen ergreifst, um einem Schwangerschaftsdiabetes vorzubeugen. Gegebenenfalls wird bei dir das Diabetes-Screening als Vorsorgeuntersuchung vorgezogen. Nach der Entbindung normalisiert sich der Blutzuckerspiegel meistens, allerdings kann ein Schwangerschaftsdiabetes ein Vorbote für einen späteren Typ-2-Diabetes sein.

Schwangerschaftsdiabetes vorbeugen: Tipps.

Liegen Risikofaktoren für einen Schwangerschaftsdiabetes vor oder wurde eine entsprechende Diagnose bereits gestellt, sind entsprechende Behandlungen nötig. Besprich das weitere Vorgehen unbedingt mit deiner Ärztin oder deinem Arzt. Für viele Frauen reicht oft schon eine Ernährungsumstellung und regelmäßige Bewegung. Damit können sich die Blutzuckerwerte ganz natürlich wieder normalisieren. Wenn dies nicht hilft, sollte eine Vorstellung bei einem Diabetologen erfolgen. Dann musst du dir möglicherweise ein kurzwirksames Insulin vor den Mahlzeiten unter die Haut spritzen, um einen zu hohen Blutzuckerspiegel zu verhindern.

Gesunde Ernährung zur Vorbeugung von Schwangerschaftsdiabetes

Eine ausgewogene Ernährung ist in der Schwangerschaft besonders wichtig. Während Frauen mit Normalgewicht meist keine spezielle Ernährungsumstellung brauchen, kann sie für übergewichtige oder adipöse Frauen das Risiko für Schwangerschaftsdiabetes deutlich senken.

Extra-Tipp:

Folgende Tipps können dir helfen:

  • Weniger einfache Kohlenhydrate: Weißmehlprodukte, Fruchtsäfte, gesüßte Getränke und Süßigkeiten meiden, da sie den Blutzucker schnell ansteigen lassen.
  • Mehr komplexe Kohlenhydrate: Vollkornbrot, Vollkornnudeln und Naturreis sorgen für eine langsamere Blutzuckersteigerung.
  • Kohlenhydrate mit Eiweiß kombinieren: So werden sie langsamer verstoffwechselt. Beispiel: Quark unter die Marmelade aufs Brötchen streichen.
  • Regelmäßige Mahlzeiten: Mehrere kleine Mahlzeiten über den Tag verteilt helfen, den Blutzuckerspiegel stabil zu halten.
  • Frühstück splitten: Eine kleine Mahlzeit auf nüchternen Magen, dann zwei Stunden später ein vollwertiges Frühstück.
  • Eiweißhaltiger Snack am Abend: Joghurt oder Quark stabilisieren den Blutzucker über Nacht.
  • Unverarbeitete Lebensmittel bevorzugen: Fast Food und Fertiggerichte enthalten oft zu viele Kalorien und ungesunde Fette.
  • Naschen in Maßen: Kleine Portionen bewusst genießen und nicht als Hauptmahlzeit ersetzen.

Falls du unsicher bist, ist eine Ernährungsberatung sinnvoll. Sie hilft, den Blutzucker im Gleichgewicht zu halten und eine gesunde Gewichtszunahme zu unterstützen.

Schwangerschaftsdiabetes vorbeugen – mit Sport und Bewegung

Um den Blutzucker zu senken, reichen häufig schon 30 Minuten sportliche Belastung. Am besten an drei bis vier Tagen in der Woche. Gymnastik, Schwimmen oder Radfahren sind gerade für werdende Mütter eine gute Option. Auch hier solltest du jedoch unbedingt vorher mit deiner behandelnden Frauenärztin sprechen. Bei einem Risiko für eine Frühgeburt kommt Sport zum Beispiel nur selten in Frage.

Sport und Bewegung um Schwangerschaftsdiabetes vorzubeugen

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