Wut kontrollieren.
Wut hat einen schlechten Ruf. Deswegen stehen wir oft nicht dazu und versuchen sie zu unterdrücken. Aber sie gehört zum Leben dazu und wenn du dieses Gefühl einigermaßen kontrollieren kannst, hat es sogar etwas Gutes. Es hilft dir beispielsweise dabei, die eigenen Grenzen zu erkennen und zu schützen, Energie zu mobilisieren und zu erfassen, ob du mit einer Situation einverstanden bist oder sie ändern möchtest. Allerdings ist es wichtig, deine Wut zu verstehen und regulieren zu können – und das ist nicht immer leicht. Tatsächlich kann Wut auch Auswirkungen auf deine Gesundheit haben. Mehr dazu und über den richtigen Umgang mit Wut erfährst du in unserem Magazinartikel.
- Ursachen und Auslöser von Wut.
- Gesundheitliche Folgen von Wut.
- Tipps für einen besseren Umgang mit Wut: Übungen.
Ursachen und Auslöser von Wut.
Unangenehme Erlebnisse, Hilflosigkeit oder Frustration können uns wütend machen. Das wiederum ruft körperliche Reaktionen hervor: Wut ist ein starkes Gefühl und sie löst einiges in unserem Gehirn und in der Folge in unserem Körper aus. Haben wir einen Wutanfall, schütten wir vermehrt die Hormone Adrenalin, Noradrenalin, Testosteron und Kortisol aus. In der Folge erhöht sich die Herzfrequenz und der Blutdruck steigt. Dein Gehirn nimmt nun Reize von außen, eventuell anders war. Wie sich negative Emotionen äußern, ist individuell unterschiedlich und auch abhängig von der jeweiligen Situation. Je nach Ausmaß der Wut, verziehen wir das Gesicht und vielleicht verändert sich beim Sprechen unsere Stimme. Eventuell äußert sich die Wut in aggressivem Verhalten oder gar Gewalt: Angefangen von mit der Faust auf den Tisch hauen bis hin zu körperlichen Auseinandersetzungen mit anderen Menschen.
Wut und Ärger können viele Ursachen haben. Dazu zählen etwa:
- Ungerechtigkeit
- mangelnder Respekt
- sich gekränkt fühlen
- Hilflosigkeit
- sich bedroht fühlen
- von einem Ziel abgehalten zu werden, das man sich vorgenommen hat
- Angriff auf die eigene Persönlichkeit
- sich ausgenutzt fühlen
- Enttäuschung
- unangemessene Kritik
- Verletzung des Selbstwertgefühles
- Überforderung
- Belästigung
Gesundheitliche Folgen von Wut.
Können wir unsere Wut nicht gut regulieren, kann das gesundheitliche Risiken bergen – psychisch und körperlich. Weder die Emotion unterdrücken, noch rumschreien oder gar Alkohol helfen, den Ärger zu verarbeiten.
Tipp unseres Experten:
„Die eigenen Gefühle zu unterdrücken, kostet den Körper Kraft. Häufig unterdrückte oder nicht wahrgenommene innere Wut kann an der Entwicklung von Burnout, Depressionen, Ängsten oder Süchten beteiligt sein“, erklärt Dr. Matthias Weniger, Leiter des Instituts für Stressmedizin (ISM).
Expertenprofil lesenVersuchen wir negative Emotionen zu vermeiden, kann das auch Folgen für unseren Organismus haben:
- Kopfschmerzen
- Verspannungen
- ein geschwächtes Immunsystem
- erhöhter Bluthochdruck
- Herzerkrankungen
- Magenprobleme
Tipps für einen besseren Umgang mit Wut: Übungen.
Experten-Wissen:
„Wir sind einerseits von unserer Vergangenheit geprägt: In unserer Kindheit lernen wir schon durch das Vorleben der Eltern, mit Gefühlen wie Zorn umzugehen. Dieses Verhalten kopieren wir dann. Natürlich hat andererseits auch die aktuelle Situation einen Einfluss: Wenn wir bereits gestresst sind, machen wir besonders schnell unserem Ärger Luft“, sagt Dr. Weniger.
Wie wir mit Wut umgehen, hängt von verschiedenen Einflüssen ab. Um einen konstruktiven Umgang mit Wut zu finden, müssen wir sie im ersten Schritt wahrnehmen und zulassen. Und im zweiten Schritt die eigenen Bedürfnisse dahinter erkennen. Wenn wir das erfassen, ist es möglich, das ursprüngliche Gefühl – die Wut – zu nutzen und an einer Lösung zu arbeiten. Wichtig ist daher, über die eigene Wut zu sprechen oder darüber zum Beispiel in einem Tagebuch zu schreiben. Eltern können ihren Kindern dabei helfen, mit Wut umgehen zu lernen. So dürfen sowohl Eltern als auch ihre Kinder dieses Gefühl zum einen zulassen und zum anderen darüber sprechen.
Was im Umgang mit dem Thema Wut hilft, ist bei jedem Menschen unterschiedlich:
- die eigenen Gedanken aufschreiben
- darüber reden
- sich der unangenehmen Gefühle bewusst werden
- ein Spaziergang oder Sport
- sich in die Lage des anderen zu versetzen, kann helfen, die Situation zu verstehen
- Hilfreich ist auch die 3-7-8-Atemübung: Während des Einatmens bis drei zählen, den Atem anhalten und von eins bis sieben zählen. Auf acht langsam ausatmen.
Manchmal lässt du deiner Wut freien Lauf? Oder du neigst zu unterdrückter Wut? Was tun gegen Wut und Aggressionen? Schau mal bei unseren Gesundheitskursen rein – vielleicht wirst du da fündig. Sind wir gestresst, gehen wir oft noch schneller in die Luft. Das ist auch eine Frage der Resilienz. Mehr zum Thema Resilienz und Stressbewältigung findest du in unserem Magazin.