Wie ungesund ist es für die Schlafhygiene?
Abends gemütlich auf der Couch liegen, den Fernseher laufen lassen und langsam in den Schlaf gleiten – für viele gehört das zum Abendritual. Doch wie gesund ist das wirklich? Wissenschaftliche Erkenntnisse, unter anderem von renommierten Forschern wie Professor Derk-Jan Dijk, Anne Skeldon und Yong-Moon Park, zeigen, dass das Einschlafen vor dem Fernseher die Schlafqualität klar beeinträchtigen und langfristig der Gesundheit schaden kann. In diesem Artikel erfährst du, warum das so ist, und lernst Wege kennen, wie du gesünder einschlafen und erholt aufstehen kannst.
- Was passiert, wenn wir vor dem Fernseher einschlafen?
- Langfristige Folgen: Ist das Einschlafen vor dem Fernseher ungesund?
- Warum ist das Einschlafen beim Fernsehen trotzdem so beliebt?
- Tipps, um vom Fernseher als Einschlafhilfe wegzukommen.
- Vor dem Fernseher einschlafen – bequem, aber ungesund.
Was passiert, wenn wir vor dem Fernseher einschlafen?
Das Einschlafen mit Fernseher mag vielleicht bequem und harmlos klingen, doch es hat zahlreiche negative Effekte auf Körper und Geist.
1. Blaulicht stört den Schlaf-Wach-Rhythmus
Fernseher und andere Bildschirme senden Blaulicht aus. Das hemmt die Produktion des Schlafhormons Melatonin. Melatonin ist für einen gesunden Schlaf unerlässlich, da es den Körper auf den Schlaf vorbereitet und den Übergang in die Nachtruhe erleichtert.
Anne Skeldon, Forscherin am Surrey Sleep Research Centre, erklärt, dass blaues Licht die innere Uhr des Körpers durcheinanderbringt. Menschen, die regelmäßig beim Fernsehen einschlafen, erleben oft Schlafstörungen, weil der zirkadiane Rhythmus gestört wird. Das macht es schwieriger, tief zu schlafen und vollständig zu regenerieren.
2. Unruhiger Schlaf durch Reize
Ein laufender Fernseher bleibt selten konstant. Geräusche, Musik und wechselnde Bilder stimulieren das Gehirn. Auch dann, wenn du schläfst. Professor Derk-Jan Dijk, einer der weltweit führenden Schlafforscher, betont, dass diese Reize verhindern, dass das Gehirn in die tiefen Schlafphasen gelangt, die für die körperliche und mentale Regeneration entscheidend sind. Laut Dijk führt Schlafen vor dem Fernseher oft zu flachen Schlafzyklen und einer höheren Wahrscheinlichkeit, nachts aufzuwachen. Das Ergebnis ist, dass viele Menschen morgens müde aufwachen. Und das, obwohl sie das Gefühl hatten, ausreichend geschlafen zu haben.
3. Unterbrechungen durch Lautstärkeschwankungen
Fernsehsendungen und Filme sind oft von plötzlichen Lautstärkeschwankungen geprägt. Laute Werbespots oder dramatische Filmszenen können dich aus dem Schlaf reißen, ohne dass du dich daran erinnerst. Solche Mikro-Weckreaktionen beeinträchtigen die Schlafkontinuität. Diese Unterbrechungen können in dem Moment unbemerkt bleiben, langfristig aber dazu führen, dass du dich morgens weniger erholt fühlst.
4. Ungesunde Schlafgewohnheiten entwickeln
Regelmäßig beim Fernsehen schauen einzuschlafen, kann langfristig zu schlechten Schlafgewohnheiten führen. Viele Menschen neigen dazu, auf der Couch in unbequemen Positionen zu schlafen. Das kann Rückenschmerzen oder Verspannungen verursachen. Zudem wird das bewusste Zubettgehen in ein ruhiges Schlafzimmer vernachlässigt. Diese Routine wirkt sich negativ auf die Schlafqualität aus, da ein fester Schlafrhythmus fehlt.
Langfristige Folgen: Ist das Einschlafen vor dem Fernseher ungesund?
Die Forschungsergebnisse des Surrey Sleep Research Centre und anderer Institute legen nahe, dass das regelmäßige Schlafen mit Fernseher langfristig negative Auswirkungen auf die Gesundheit haben kann:
- Schlechtere Schlafqualität: Die nächtliche Regeneration wird durch flacheren Schlaf und das Schlafen bei künstlichem Licht sowie durch häufiges Aufwachen beeinträchtigt.
- Erhöhtes Stresslevel: Schlafmangel führt zu einer erhöhten Ausschüttung von Cortisol, dem Stresshormon, was die geistige und körperliche Gesundheit belastet.
- Geschwächtes Immunsystem: Schlaf ist essenziell für die Immunabwehr. Unruhiger Schlaf macht den Körper anfälliger für Krankheiten.
- Herz-Kreislauf-Probleme: Chronischer Schlafmangel wird mit einem höheren Risiko für Bluthochdruck und anderen Herz-Kreislauf-Erkrankungen in Verbindung gebracht.
Anne Skeldon, Co-Autorin von Studien in Surrey hebt hervor, wie wichtig der Tag-Nacht-Rhythmus ist: Für das Funktionieren des Gehirns genauso wie für einen Automatismus im morgens wach und abends müde werden. Unser Gehirn braucht einfach helles Licht am Tag und gedämpftes Licht gegen Abend. Und dieser Rythmus sollte nicht von elektronischen Geräten künstlich verlängert werden.
Warum ist das Einschlafen beim Fernsehen trotzdem so beliebt?
Trotz der wissenschaftlich nachgewiesenen Risiken nutzen viele Menschen den Fernseher als Einschlafhilfe. Warum ist das so?
- Ablenkung vom Alltag: Fernseher helfen, stressige Gedanken und Sorgen auszublenden. Das monotone Hintergrundgeräusch wirkt auf manche beruhigend.
- Gewohnheit: Wer jahrelang regelmäßig mit dem Fernseher einschläft, empfindet die Stille eines dunklen Schlafzimmers oft als ungewohnt oder sogar störend.
- Unterhaltung als Entspannung: Lustige oder entspannende Sendungen bieten eine scheinbare Flucht aus den Anforderungen des Tages und helfen, zur Ruhe zu kommen.
Doch Experten betonen, dass diese Vorteile nur oberflächlich und kurzfristig sind. Langfristig leiden Schlafqualität und Gesundheit.
Tipps, um vom Fernseher als Einschlafhilfe wegzukommen.
Wenn du Schwierigkeiten hast, ohne Fernseher einzuschlafen, gibt es Alternativen, die deinen Schlaf nachhaltig verbessern können.
1. Beruhigende Geräusche statt Fernseher
Statt auf den Fernseher zu setzen, kannst du beruhigende Hintergrundgeräusche ausprobieren:
- Naturklänge wie Regen, Wellen oder Waldgeräusche,
- sanfte Musik mit gleichmäßigen Rhythmen,
- Podcasts mit beruhigender Stimme oder geführte Meditationen.
2. Eine feste Abendroutine entwickeln
Eine feste Routine hilft deinem Körper, sich auf den Schlaf einzustellen. Für eine gute Abendroutine kannst du zum Beispiel folgendes probieren:
- Lesen: Wähl ein Buch mit leichtem Inhalt, das dich entspannt.
- Entspannungstechniken: Yoga, progressive Muskelentspannung oder Atemübungen helfen, zur Ruhe zu kommen.
- Vermeide Bildschirmzeit: Schalt alle Bildschirme mindestens 30 Minuten vor dem Schlafengehen aus.
3. Schlafumgebung optimieren
Ein angenehmes Schlafzimmer macht den Fernseher als Einschlafhilfe überflüssig. Dafür solltest du folgendes beachten:
- Dunkelheit: Nutz Verdunkelungsvorhänge oder Schlafmasken.
- Ruhe: Reduzier Störgeräusche durch Ohrstöpsel oder ein weißes Rauschen, also eine Mischung aus Tönen, die alle Frequenzen des Hörspektrums abdecken.
- Kühle Temperatur: Halt die Raumtemperatur zwischen 16 und 18 Grad Celsius.
4. Timer für den Fernseher nutzen
Falls du nicht komplett auf den Fernseher verzichten kannst, nutz die Timer-Funktion deines TV-Geräts, um es nach 20 bis 30 Minuten automatisch auszuschalten. So minimierst du die Störungen während der Nacht.
Vor dem Fernseher einschlafen – bequem, aber ungesund.
Studien zeigen, dass Menschen, die regelmäßig vorm Fernseher einschlafen, oft unter schlechterem Schlaf und gesundheitlichen Problemen leiden. Forschende weisen darauf hin, dass die negativen Effekte nicht sofort spürbar sind, sich aber über Monate oder Jahre summieren können. Darüber hinaus werden die unbewussten Störungen durch Licht und Geräusche oft unterschätzt oder als nicht schädlich abgetan.
Das Einschlafen vor dem Fernseher mag für viele ein angenehmes Ritual sein. Doch die wissenschaftlichen Erkenntnisse zeigen, dass diese Gewohnheit langfristig negative Folgen für die Schlafqualität und Gesundheit haben kann. Forscher warnen davor, dass Blaulicht, Geräusche und unterbrochene Schlafzyklen die Regeneration des Körpers beeinträchtigen.
Mit kleinen Veränderungen – wie einer optimierten Schlafumgebung, einer festen Abendroutine oder beruhigenden Alternativen zum Fernseher – kannst du gesünder schlafen und erholter in den Tag starten. Die Umstellung mag anfangs ungewohnt sein, aber die langfristigen Vorteile für Körper und Geist machen sie lohnenswert.
Du möchtest deine Abendroutine ändern, dann meld dich beim Kurs ABJEZT/YOGA an. Hast du eigene Erfahrungen mit dem Einschlafen vorm Fernseher gemacht? Teile deine Tipps und Tricks gerne in den Kommentaren!
Also nach 35 Jahren Arbeit bis spät in die Nacht hinein, bin ich abends meistens ziemlich wach. Die zwei besten Einschlafmittel sind für mich lesen oder TV. Beim lesen im Bett muß ich eine Brille aufsetzen, ein Buch oder Zeitung halten, umblättern usw. Fällt das Buch irgendwann herunter, verknicken Seiten, Lesebrillen gehen immer wieder kaputt.
Der Fernseher steht 2.5m weit weg, der Abschaltmechanismus ist meist auf 30 Min. eingestellt, mein Kopfteil kann ich elektr. hoch und ‚runterfahren, die Nachttischlampe dimmen, die Dynamik der Lautstärke des TV begrenzen. Bevor ich stundenlang nicht einschlafen kann, nehme ich lieber diesen Weg, ich bekomme dadurch viel mehr Schlaf.