Tipps und Übungen zum Waldbaden

Mann mit Bart macht Waldbaden-Übungen und liegt im Moos

In den Wald eintauchen.

Der Wald tut uns gut. Eine positive Wirkung auf unsere Gesundheit ist wissenschaftlich belegt. Dieser Ansatz stammt aus Japan. Eintauchen in die Waldatmosphäre gilt dort als besonders gesunder Lebensstil und ist als Naturheilmethode anerkannt. Sie nennt sich „Shinrin Yoku“. Hierzulande sprechen wir vom Waldbaden. Wald bedeckt knapp ein Drittel der Fläche Deutschlands, in den waldreichsten Ländern Hessen und Rheinland-Pfalz sogar mehr als vierzig Prozent. Aber auch in der Stadt – abseits größerer Wälder – kannst du dich zum Beispiel in Parks und großzügigen Grünanlagen genauso gut erholen. Warum der Wald Körper und Seele guttut, liest du in unserem Magazin-Beitrag.

Was ist Waldbaden?

Wald löst bei vielen innere Ruhe und Frieden aus. Waldbaden bedeutet: sich Zeit nehmen und mit allen Sinnen in die Umgebung eintauchen. Im Gegensatz zum Wandern folgst du keinem Weg oder Ziel. Nimm einfach die Atmosphäre auf. Entspann dich und lass die Natur auf dich wirken. Vermeide jede Ablenkung. Genieß die beruhigende Wirkung.

Ein Mann sitzt im Moos - Übungen zum Waldbaden helfen bei der Achtsamkeit

Die frische Waldluft aufsaugen, sich achtsam in der Natur zwischen Stämmen und unter Ästen und Baumkronen zu bewegen: All das hilft dir, Erholung, Entspannung und Entschleunigung zu erleben. Zugleich kannst du mit Übungen zum Waldbaden deine Energiereserven auffüllen und Abstand vom Alltag gewinnen.

Das löst der Wald in deinem Körper aus.

Tipp unseres Experten:
Portrait Markus Bruckhaus-Walter
Dr. Markus Bruckhaus-Walter, Sportmediziner und Experte der KNAPPSCHAFT

Tipp unseres Experten:

Das Waldklima ist gut, um Stress abzubauen, weiß Dr. Bruckhaus-Walter. Übungen zum Waldbaden wirken sich positiv auf deinen Cortisolspiegel aus. In zu hoher Konzentration kann Cortisol Gehirnzellen und Gedächtnisleistung beeinträchtigen. Zwischen den Bäumen steigen Achtsamkeit, Aufmerksamkeitsvermögen, Konzentrationsfähigkeit und Kreativität. Davon profitieren auch Menschen, die unter Alzheimer oder Demenz leiden, ergänzt der Sportmediziner und Experte der KNAPPSCHAFT Dr. Bruckhaus-Walter. 

Expertenprofil lesen

Außerdem gilt Waldbaden als gutes Rezept

  • bei Schlafstörungen,
  • Panik- und Angststörungen,
  • depressiven Gedanken,
  • psychischen Belastungen
  • oder Aufmerksamkeitsstörung wie ADHS.

Waldbaden fördert die innere Ruhe und Achtsamkeit. Regelmäßige Waldbesucher zeigen einer Studie zufolge mit der Zeit deutlich erhöhte Werte von DHEA (Dehydroepiandrosteronacetat)-Hormonen. Sie halten die Herz-Kreislauf-Funktionen aufrecht und beugen Herzerkrankungen vor. Seit einigen Jahren sind DHEA-Hormone beim chronischen Müdigkeitssyndrom, Depressionen, Fettleibigkeit sowie Autoimmunerkrankungen im Einsatz, berichtet Dr. Bruckhaus-Walter.

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Waldluft ist wie Medizin zum Einatmen.

Der Wald ist nicht nur für die Umwelt als Sauerstoff-Produzent wichtig. Sein Klima hat auch positive Effekte auf dein Wohlergehen. Unter dem Blätterdach ist es selbst bei heißen Temperaturen oft noch angenehm kühl. Die höhere Luftfeuchte und die geringere Lichtintensität lindern Atemwegsbeschwerden oder Kopfschmerzen.

Experten-Wissen:

Waldluft ist wie Medizin zum Einatmen. Sauerstoffreich und staubfrei reinigt sie unsere Atemwege – ähnlich wie ein Aufenthalt im Gebirge oder am Meer. Bereits eine Stunde im Wald erweitert die Lungenkapazität und erhöht die Elastizität der Arterien. Damit sinkt auch die Gefahr für einen Herzinfarkt oder Schlaganfall, erläutert Experte Dr. Bruckhaus-Walter und verweist auf eine Forschungsstudie der Universität San Diego.

Waldbaden ist zugleich eine Aromatherapie. Denn zur frischen Luft gesellen sich weitere Botenstoffe, die dein Wohlbefinden steigern. Rinden und Blätter der Bäume dünsten so genannte Terpenoide – kurz Terpene – aus. Auch dieser Effekt macht das Waldbaden so gesund: In Kombination mit dem Geruch von Erde, Pilzen, Blumen, Pflanzen und Moosen verströmen Bäume organische Substanzen und ätherische Öle. Der Mensch nimmt diese über Haut und Lunge auf. So wirkt das Waldbaden beruhigend auf den Sympathikus, einen Teil unseres vegetativen Nervensystems. Das Grün in der Natur tut uns gut und beruhigt. Es regeneriert und stärkt das Auge. In der Medizin wird die Farbe Grün speziell gegen Augenermüdung, Allergien oder Magengeschwüre eingesetzt – aber auch bei Anzeichen von vorzeitigem Altern.

Eine Frau konzentriert sich auf Waldbaden-Übungen

Welche Wirkung versprüht der Wald?

In der Natur schaltet dein Körper einen Gang zurück. Der erdige, weiche Boden federt deine Schritte ab. Das ist nicht nur bei Gelenkschmerzen oder Rückenproblemen wohltuend. Auch der Blutspiegel und der Pulsdruck sinken. Die Herzfrequenz beruhigt sich. Wissenschaftliche Untersuchungen zeigen: Ein Aufenthalt im Wald stärkt das Immunsystem und hebt das Selbstwertgefühl. Du kannst die Ruhe des Waldes förmlich spüren, tankst neue Kraft und fühlst dich besser und glücklicher. 

Einfache Übungen zum Waldbaden: Anleitung für Achtsamkeit.

Mit Wald-Meditationen verstärkst du den Erholungs-Effekt und bringst Körper und Seele besser in Einklang.

  • Übung 1: Lass dich ganz auf die naturnahe Umgebung ein. Atme die würzige Waldluft bewusst tief ein – und langsam wieder aus. Die konzentrierte Atmung hilft dir, dich von Stress und Sorgen zu lösen. Mit dieser bewussten Übung und richtiger Atemtechnik kannst du schneller entspannen. Um den Effekt zu verstärken, kannst du die Übung mit geschlossenen Augen durchführen.
  • Übung 2: Breite an geeigneter Stelle eine Decke im Wald aus. Leg dich darauf und schau in die Baumkronen. Lass die neue Perspektive auf dich wirken und spüre dem nach.
  • Übung 3: Lehn dich an einen starken Stamm an oder umfass diesen. Schließe die Augen, spür deinen Atem. Nimm die Energie von Baum und Wald mit all deinen Sinnen auf

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1 Kommentare:
  • „Mit Bäumen kann man wie mit Brüdern reden
    und tauscht bei ihnen seine Seele um.
    Die Wälder schweigen, doch sie sind nicht stumm.
    Und wer auch kommen mag, sie trösten jeden.“
    (Erich Kästner)

    Ich habe diese Erfahrung in schwierigen Zeiten selbst erlebt.

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