Das kann das Power-Gewürz.
Kümmel ist bekannt für seinen unvergleichlichen Geschmack. Dabei kann das Gewürz viel mehr als deinen neuesten Rezepten das gewisse Extra zu verleihen. Kümmel zählt zu den ältesten Gewürzen und Heilpflanzen der Welt und bringt einige gesundheitliche Vorteile mit sich. Welche genau, liest du in unserem Magazinbeitrag.
- Arten von Kümmel.
- Bestandteile von Kümmel.
- Wie kann Kümmel deiner Gesundheit helfen?
- Gesunde Rezeptideen mit Kümmel.
- Die richtige Verwendung von Kümmel.
Arten von Kümmel.
Kümmel ist nicht gleich Kümmel. Gleich drei verschiedene Sorten gibt es. Jede ist unterschiedlich im Geschmack und im Aussehen. Echter Kümmel wird auch Wiesenkümmel genannt. Er blüht bei uns in den Sommermonaten und zählt zu den typischen deutschen Gewürzpflanzen. Die sichelförmigen Körner sind vor allem für ihren intensiven Geschmack bekannt.
Kreuzkümmel kennst du mit Sicherheit aus der indischen Küche. Hier ist er aus den Gewürzmischungen in gemahlener Form nicht wegzudenken. Schwarzkümmel wird im orientalischen Raum seit Jahrtausenden als Heilmittel eingesetzt. Die kleinen, dreieckigen Körner werden dabei häufig in Nahrungsergänzungsmitteln verwendet. Als Kapseln, flüssig oder direkt als Samen.
Bestandteile von Kümmel.
Tipp unserer Expertin:
Auch wenn man Kümmel meist nur in kleinen Mengen verwendet, lohnt sich ein Blick auf seine Nährstoffe: Die kleinen Samen sind echte Kraftpakete und enthalten viele wichtige Mineralstoffe und Vitamine.
Expertinnenprofil lesenBesonders auffällig ist der hohe Kaliumgehalt – mit rund 1350 Milligramm pro 100 Gramm liegt Kümmel damit deutlich vor der Banane, die oft als Kaliumlieferant gilt. Kalium ist wichtig für deine Nerven, Muskeln und einen ausgeglichenen Säure-Basen-Haushalt. Auch Magnesium ist reichlich enthalten – vergleichbar mit Mandeln oder Cashews. Es unterstützt deine Nervenfunktion und hilft deinem Körper bei der Energiegewinnung. Ein weiteres Highlight ist der hohe Calciumwert: Kümmel bringt es auf rund 950 Milligramm pro 100 Gramm und kann damit sogar mit Milchprodukten mithalten. Calcium stärkt Knochen und Zähne – besonders wichtig für Kinder, Jugendliche und ältere Menschen.
Zusätzlich stecken in Kümmel kleinere Mengen an Vitaminen der B-Gruppe (B1, B2, B6), Phosphor sowie Beta-Carotin – das gut für die Augen und das Immunsystem ist.
Wie kann Kümmel deiner Gesundheit helfen?
Sowohl Schwarzkümmel als auch echter Kümmel gelten als gesundheitsfördernde Gewürze – wenn auch mit unterschiedlichen Wirkstoffen und Anwendungen.
Schwarzkümmel wird traditionell in der Küche Süd- und Westasiens sowie Nordafrikas verwendet und besitzt ein pfeffrig-nussiges Aroma. In der Naturheilkunde wird ihm eine Vielzahl positiver Wirkungen zugeschrieben. Verantwortlich dafür ist vor allem der Inhaltsstoff Thymochinon, der im ätherischen Öl der Samen enthalten ist. Studien deuten darauf hin, dass Schwarzkümmel:
- allergische Beschwerden und Asthma lindern kann,
- unterstützend bei hohem Blutdruck und hohem Blutzucker wirkt,
- das Immunsystem stärkt,
- bei psychischen Beschwerden in den Wechseljahren helfen könnte,
- entzündungshemmend ist und somit Rheuma und Arthrose positiv beeinflussen kann.
Äußerlich wird Schwarzkümmelöl zur Haut- und Haarpflege sowie zur Linderung von Neurodermitis verwendet.
Echter Kümmel hingegen ist besonders bekannt für seine positive Wirkung auf die Verdauung. Seine Samen enthalten ätherische Öle (zum Beispiel Carvon, Limonen), Flavonoide, Ballaststoffe und gesunde Fettsäuren wie Omega-3 und Omega-6. Kümmel wird traditionell eingesetzt bei:
- Verdauungsbeschwerden wie Blähungen, Krämpfen und Völlegefühl,
- Appetitlosigkeit und zur Förderung der Milchbildung,
- und kann laut historischen und modernen Anwendungen sogar beim Abnehmen sowie bei der Senkung von Blutdruck und Blutfettwerten unterstützen.
In beiden Fällen gilt: Kümmel und Schwarzkümmel sind weit mehr als einfache Gewürze – sie können als Teil einer gesunden Ernährung die Gesundheit auf vielfältige Weise fördern.
Bei diesen Beschwerden hilft Kümmel
Experten-Wissen:
Kümmel zählt zu den ältesten Heilpflanzen der Welt – und das aus gutem Grund. Seine kleinen, aromatischen Samen stecken voller gesunder Inhaltsstoffe, die nicht nur die Verdauung fördern, sondern auch bei einer Vielzahl weiterer Beschwerden unterstützend wirken können. Ob bei Blähungen, Entzündungen oder sogar zur Prävention bestimmter Erkrankungen: Kümmel entfaltet auf natürliche Weise eine wohltuende Wirkung.
Die folgende Übersicht zeigt dir, in welchen Bereichen Kümmel hilfreich sein kann und wie er eingesetzt wird.
Anwendungsbereich | Beschreibung |
Blähungen und Bauchkrämpfe | Kümmel ist seit Jahrhunderten als wirksames Hausmittel gegen Blähungen und Bauchschmerzen bekannt. Die enthaltenen ätherischen Öle wirken entkrampfend und beruhigend auf den Magen-Darm-Trakt. Ob als Tee, pur oder als Öl auf die Bauchdecke einmassiert – Kümmel lindert spürbar Beschwerden wie Völlegefühl, Krämpfe oder auch das Reizdarm-Syndrom. |
Verdauungsbeschwerden allgemein | Kümmel unterstützt die Verdauung, vor allem nach schweren oder fettigen Mahlzeiten. Er hilft dabei, den Stoffwechsel anzuregen und sorgt für ein angenehmes Bauchgefühl. Dank seiner antimikrobiellen Wirkung kann er außerdem das Wachstum schädlicher Bakterien hemmen und Entzündungen im Verdauungstrakt vorbeugen. |
Koliken bei Babys und Kleinkindern | Besonders bei Säuglingen wird Kümmel traditionell zur Linderung von Koliken eingesetzt. Kümmelöl, oder Tees können dabei helfen, Blähungen sanft zu lösen und das Wohlbefinden der Kleinen zu verbessern – natürlich in altersgerechter Dosierung. Für Säuglinge gibt es sogar passende Cremes. |
Sodbrennen, Übelkeit und Erbrechen | Kümmel kann auch bei Übelkeit oder Völlegefühl nach dem Essen helfen. Seine beruhigende Wirkung auf den Magen macht ihn zu einem bewährten Begleiter bei leichten Beschwerden, etwa durch zu schnelles oder zu schweres Essen. |
Zahnschmerzen und Kopfschmerzen | Bei Schmerzen wie Zahnschmerz oder Spannungskopfschmerz kann ein mit zerstoßenem Kümmel gefülltes, warmes Säckchen helfen. Die ätherischen Öle entfalten bei Wärme ihre Wirkung und können Schmerzen auf natürliche Weise lindern – ganz ohne chemische Zusätze. |
Bluthochdruck | Kümmel enthält Kalium, ein Mineral, das hilft, den Blutdruck zu regulieren. Zudem wirken seine Inhaltsstoffe entzündungshemmend und fördern die Durchblutung, was sich positiv auf das Herz-Kreislauf-System auswirken kann. Als Gewürz oder in Form von Tee oder Öl unterstützt er so eine gesunde Herzfunktion. |
Darmkrebs (präventiv bei Risikofaktoren) | Tierstudien zeigen, dass Kümmelöl vorbeugend gegen Darmkrebs wirken kann. Es schützt die Darmschleimhaut, fördert antioxidative Prozesse im Körper und reduziert die Bildung potenziell gefährlicher Zellveränderungen. Auch wenn weitere Forschung notwendig ist, zeigt sich ein vielversprechender Zusammenhang zwischen dem Verzehr von Kümmel und einem verringerten Krebsrisiko im Darmbereich. |
Sepsis (unterstützende Wirkung) | Erste Hinweise aus Tierversuchen deuten darauf hin, dass Kümmelöl bei schwerwiegenden Infektionen wie einer Sepsis eine schützende Wirkung auf das Nierengewebe haben kann. Es könnte helfen, oxidativen Stress zu mindern – ein Aspekt, der bei solchen Erkrankungen eine wichtige Rolle spielt. |
Abnehmen | Studien legen nahe, dass Kümmel beim Abnehmen unterstützen kann. So konnten übergewichtige Teilnehmerinnen einer Studie durch die Einnahme von Kümmelöl ihren BMI, Körperfettanteil und Taillenumfang deutlich reduzieren. Kümmel kann so als Teil einer gesunden Ernährung beim Gewichtsmanagement hilfreich sein – und schmeckt dabei auch noch gut in vielen Gerichten. |
Entzündungen im Körper | Kümmel enthält starke antioxidative Substanzen, die entzündungshemmend wirken. Besonders die ätherischen Öle können Entzündungen im Darm oder in anderen Körperregionen lindern. Damit ist Kümmel nicht nur verdauungsfördernd, sondern unterstützt auch das Immunsystem auf natürliche Weise. |
Nährstofflieferant | Kümmel ist reich an wichtigen Mineralstoffen wie Kalium, Magnesium, Calcium und Eisen. Diese sind wichtig für gesunde Nerven, stabile Knochen und die Blutbildung. Wer regelmäßig Kümmel in die Ernährung integriert, tut also auch etwas für die grundlegende Versorgung mit wichtigen Mikronährstoffen. |
Haut und Haare | Schwarzkümmelöl ist nicht nur innerlich ein echter Allrounder, sondern kann auch äußerlich angewendet viele Vorteile für Haut und Haare bieten. Bei Hautproblemen wie Akne oder Schuppenflechte wirkt das Öl beruhigend und entzündungshemmend. Dafür einfach einige Tropfen unverdünnt auf die betroffenen Stellen auftragen – am besten vorher an einer kleinen Hautstelle testen, um die Verträglichkeit sicherzustellen.Auch das Haar profitiert von den wertvollen Inhaltsstoffen wie Biotin, Folsäure und Beta-Carotin. Diese stärken die Haarwurzeln, fördern das Wachstum und können Haarausfall entgegenwirken. Einfach nach dem Duschen ein paar Tropfen Schwarzkümmelöl sanft in die Kopfhaut einmassieren – ein Auswaschen ist nicht nötig. |
Extra-Tipp:
Ein bewährter Tipp zur besseren Verträglichkeit schwer verdaulicher Speisen ist die Zugabe von Kümmel. Das aromatische Gewürz kann Blähungen und Völlegefühl lindern und wird daher traditionell bei Gerichten eingesetzt, die den Magen belasten. Besonders typisch ist die Verwendung von Kümmel in Kohlgerichten wie Sauerkraut oder Wirsing sowie bei fettreichen Speisen wie Schweinebraten oder deftigen Eintöpfen. Auch in Brot oder Käse findet Kümmel Verwendung, um die Verdauung zu unterstützen.
Gesunde Rezeptideen mit Kümmel.
Kümmelsamen sind bekannt dafür, dass sie gut für die Verdauung sind und Blähungen vorbeugen können. Deshalb passen sie besonders gut zu Speisen, die etwas schwerer im Magen liegen – zum Beispiel zu Gerichten mit Kohl, Hülsenfrüchten, kräftigem Fleisch oder frischem Brot.
Sein würziges Aroma passt außerdem gut zu herzhaften Speisen wie Krautsalat, Zwiebelkuchen oder Bratkartoffeln. In vielen klassischen Gerichten wie Gulasch, Schmorbraten oder Eintöpfen wird Kümmel ebenfalls gern eingesetzt
Die richtige Verwendung von Kümmel.
Gemahlener Kümmel oder als Samen
Ob gemahlen oder als ganzer Samen hängt ganz von deinen Vorlieben ab. Bist du ein Kümmel-Liebhaber, spricht sogar nichts dagegen, den Kümmel auch einfach pur zu kauen, um von den Wirkstoffen zu profitieren.
Solltest du den Geschmack von Kümmel jedoch als unangenehm empfinden, kannst du das Gewürz in gemahlener Form deinen Speisen hinzufügen. Oder die Nährstoffe über Tees, Öle oder Tinkturen zu dir nehmen.
Verwendung als Tee
Experten-Wissen:
Bei Magenbeschwerden eignet sich Kümmel optimal als Tee. Und so Linderung der Beschwerden schaffen. Gib dazu einen gehäuften Teelöffel der zerstoßenen Samen in 250 Milliliter heißes Wasser und lass den Tee zehn Minuten ziehen. Deck die Tasse am besten ab. So vermeidest du, dass die ätherischen Öle entweichen. Nach der Ziehzeit trinkst du den Tee schluckweise.
Kümmelöl zur äußeren Anwendung
Zur äußeren Anwendung kannst du Kümmelöl verwenden. Zum Beispiel für eine Bauchmassage bei Magen-Darm-Beschwerden. Dabei werden die Wirkstoffe über die Haut aufgenommen. Achte darauf, kein konzentriertes Kümmelöl zu nutzen. Misch das Öl immer mit einem weiteren Basisöl. Zum Beispiel Mandelöl oder Jojobaöl.
Wie viel Kümmel muss ich essen, um die Effekte des Gewürzes für mich zu nutzen?
Die Menge an Kümmel, die nötig ist, um eine Wirkung zu erzielen, hängt vom gewünschten Effekt ab. Generell gilt: Bereits kleine Mengen können positive Auswirkungen auf die Verdauung haben. Besser ist es natürlich, regelmäßig Kümmel als gesundes Gewürz in die eigenen Gerichte einzubinden. Eine Auswahl an Rezepten findest du bei uns im Magazin:
- Cremige Brokkoli-Cremekohl-Suppe mit Tahin-Kichererbsen
- Lunch im Glas mit Grünkohl
- Süßkartoffeln mit Pilzen und Joghurtdip
- Chicken Tikka Masala
- Topinambur-Puffer
- Leichter Vollkorn-Wrap mit Aubergine und Pute
- Vegane Kichererbsen-Bratlinge mit Haferflocken
- Blumenkohl-Brokkoli-Curry
- Spitzkohlpfanne mit Hackfleisch
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